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2.000 Boote bei "Schiffsbrücke" über den Bodensee

Bregenz - Zur Erinnerung an die Hilfe der Schweizer für österreichische und deutsche Kinder nach dem Zweiten Weltkrieg fanden sich am Sonntagnachmittag nahezu 2.000 Schiffe auf dem Bodensee zu einer elf Kilometer langen "Schiffsbrücke" zusammen.   

Diese spannte sich quer über das „Schwäbische Meer“, von Friedrichshafen (Baden-Württemberg) am deutschen Bodenseeufer bis nach Romanshorn (Kanton Thurgau) in der Schweiz.

Als Höhepunkt der rund drei Stunden dauernden Aktion bildeten vier große Schiffe, darunter der Raddampfer „Hohentwiel“ und das Motorschiff „Austria“, das Schweizer Kreuz im Zentrum. Zuvor wasserte ein historisches Flugboot des Typs Do 24 auf dem Bodensee. Die Brücke wurde von einem Oldtimer-Flugzeug des Typs Ju-52 überflogen, ebenso von einem Zeppelin NT.

Sowohl in Friedrichshafen als auch in Romanshorn fanden Festakte statt. Wie der deutsche Vize-Außenminister Gernot Erler in seiner Rede ausführte, nahm die Schweizer Grenzlandhilfe zwischen 1946 und 1956 insgesamt 181.000 Kinder auf. Zuvor hatte bereits die Thurgauer Großratspräsidentin Renate Bruggmann auf die Rolle der Hilfe für die Kinder hingewiesen. Sie seien nach dem Zweiten Weltkrieg zum „Ausgangspunkt der Versöhnung“ geworden.

Hildegard Nagler, stellvertretende Vorsitzende des deutschen Vereins „Schweizer Kinder“ und Projektleiterin der „Schiffsbrücke“, erklärte, sie sei mit dem Wetter und dem Verlauf „hochzufrieden“. Sowohl die Landung des historischen Flugboots als auch die Überflüge seien reibungslos verlaufen, berichtete die Mit-Organisatorin gegen 14.00 Uhr von Bord des Bodenseeschiffs „Thurgau“. Die Teilnehmer seien „super diszipliniert“, lobte die Mitorganisatorin. „Wir sind froh, dass die Leute alle mitgemacht haben und stolz, dass wir im Dreiländer-Eck so etwas zu Wege gebracht haben“, betonte sie. Etwa zehn große Schifffahrtgesellschaften und zahlreiche Motorboot- und Segelclubs musste das Organisations-Komitee für die Aktion in Einklang bringen.

Mit der „Schiffsbrücke“ soll daran erinnert werden, dass die Schweizer Bevölkerung vor rund 60 Jahren Kinder aus Österreich und Deutschland in die Eidgenossenschaft einlud. Dort wurden sie verwöhnt und aufgepäppelt, viele davon waren mangelernährt, krank, stammten aus großen Familien; teilweise waren die Väter nicht aus dem Krieg zurückgekehrt. Zugleich solle damit darauf hingewiesen werden, dass auch heute viele Kinder in Not lebten und Hilfe benötigten, so das Organisationskomitee.

Verein „Schweizer Kinder“ im Internet: www.schweizer-kinder.de

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