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190 Jahre "Stille Nacht, Heilige Nacht" feiert Geburtstag

Oberndorf - Vor 190 Jahren wurde das berühmteste Weihnachtslied "Stille Nacht, Heilige Nacht" in der St. Nikolaus Kirche in Oberndorf uraufgeführt. Das berühmte Weihnachtslied wurde in über 300 Sprachen übersetzt.

Heutzutage wird das Lied von rund zwei Milliarden Menschen weltweit zur Weihnachtszeit gesungen. Sechs Gemeinden haben sich zu den “Stille Nacht Orten” zusammengeschlossen, um mittels zahlreicher Ausstellungen und Angeboten den beiden Verfassern Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber zu gedenken.

Entstanden ist “Stille Nacht, Heilige Nacht” vor 190 Jahren: Der aus Salzburg stammende Hilfspriester Joseph Mohr schrieb bereits 1816 in Mariapfarr im Pfarrhof den Text des Liedes. Als er nach Oberndorf versetzt wurde, lernte er Franz Xaver Gruber kennen, der unweit entfernt in Arnsdorf Messner, Organist und Lehrer war.

Um 1818 war das Land erschüttert von den napoleonischen Kriegen, Oberndorf zerstört, die Menschen waren verarmt, und es herrschte eine Hungersnot. Die Orgel war aufgrund ihres schlechten Zustandes unbespielbar geworden. Am 24. Dezember 1818 bat Hilfspriester Mohr Gruber, doch eine Melodie zu seinem in Mariapfarr geschriebenen Text zu komponieren, welche man mit der Gitarre spielen konnte. Das Lied wurde dann am Abend in der St. Nikolaus Kirche erstmals aufgeführt. Durch den Tiroler Orgelbauer Mauracher und mehrere Tiroler Sängerfamilien wurde das Lied anschließend in der ganzen Welt verbreitet.

Das Grab von Joseph Mohr befindet sich in Wagrain, das von Gruber in Hallein, wo beide ihre letzten Wirkstätten hatten. Diese Gemeinden haben sich zur “ARGE Stille Nacht Land Salzburg” zusammengeschlossen, um gemeinsam Werbung und Marketing für das Lied zu betreiben. Die Stille Nacht Gesellschaft engagiert sich in der Erforschung der Geschichte und Verbreitung des Liedes, setzt sich für eine authentische Pflege ein und arbeitet an Kooperationen.

Im Salzburg Museum in der Neuen Residenz kann man die originale Niederschrift des Liedes aus dem Jahr 1816 von Joseph Mohr bestaunen, zahlreiche Reise-Angebote und die “Stille Nacht-Card” sollen dem interessierten Besucher auf seiner Spurensuche helfen. Auch das heurige Salzburger Adventsingen erwähnt das Lied in der Handlung. An der Stelle, wo damals die St. Nikolaus Kirche stand, steht heute in Oberndorf eine Gedenkkapelle.

Bernhard Rohrmoser, Pfarrer in Mariapfarr und damit eigentlich ein Nachfolger Joseph Mohrs, will sich beim Papst für eine Seligsprechung des Priesters einsetzen: “Das Lied ist auf der ganzen Welt bekannt. Es bedeutet den Menschen nach wie vor sehr viel und ist für mich ein Wunder. Ich werd’ es dem Papst sicher sagen.”

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