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19. Tag des Sports in Wien: 400.000 Besucher erwartet

Am 21. September findet der Tag des Sports im Wiener Prater statt.
Am 21. September findet der Tag des Sports im Wiener Prater statt. ©APA/EXPA/Michael Gruber
Am 21. September findet der Tag des Sports bereits zum 19. Mal statt. Im Wiener Prater werden bis zu 400.000 Besucher erwartet.

Zum bereits 19. Mal findet am kommenden Samstag (21. September) der "Tag des Sports" statt, wie im Vorjahr werden bei Österreichs größtem Breitensportevent bis zu 400.000 Besucher im Wiener Prater erwartet. Wie immer soll dieser Tag helfen, vor allem Kinder und junge Menschen für Sport zu begeistern. Der Tag des Sports ist auch wieder Prolog für die folgende Europa-Woche des Sports (23.-30.9.).

Viele Sportstars werden in Wien hautnah erlebbar

Am Samstag machen rund ums Happel-Stadion von der Früh weg über 150 Mitmach-Stationen Sport für Jedermann erlebbar. Zudem sind auf einer 360-Grad-Bühne Stars von Alpinskifahrern wie Michael Matt und Marco Schwarz, den Skispringern Stefan Kraft und Michael Hayböck, den Kletter-Assen Jakob Schubert und Jessica Pilz, der Ruderin Magdalena Lobnig sowie weiteren Tokio-Starter bis zu den Para-Sportlern Tom Frühwirth und Andreas Onea viele Sportstars hautnah zu erleben. Auch Medaillengewinner von Jugendspielen sind anwesend.

"Der Tag des Sports ist längst zum Volksfest des Sports geworden", sagte Leo Windtner, Vizepräsident der Bundes-Sportorganisation (BSO) am Mittwoch bei der Präsentation, der auch der aktuell für Sport zuständige Minister Eduard Müller beiwohnte. Müller nutzte die Gelegenheit, um auf die politische Verantwortung hinzuweisen und sprach damit u.a. die überfällige tägliche Bewegungseinheit an.

Sporttage-Tage: Auch Probleme werden thematisiert

Die traditionellen Sport-Tage im September sind stets auch gute Gelegenheit, auf die Sorgen und Probleme des organisierten Sports in Österreich einzugehen. Auch Windtner beleuchtete deshalb aktuelle und teils uralte Problemfelder. So habe die WHO unlängst wieder attestiert, dass sich 30 Prozent der Menschen zu wenig bewegten. "Und Österreich ist da mittendrin", warnte Windtner.

Sport würde als Querschnittmaterie unheimlich viele Leistungen für die Gesellschaft bringen. "Es muss der Politik deshalb noch mehr deutlich gemacht werden, welchen Stellenwert der Sport für unsere Gesellschaft hat." Anderswo würden ganze Königshäuser hinter einzelnen Sportarten und Sportlern stehen, so Windtner. "Es ist auch bei uns an der Zeit, dass der Sport über ein Anhängsel-Dasein hinaus kommt."

Körperliche Aktivität hilft dem Staat beim Sparen

Schon jetzt spart körperliche Aktivität dem Staat jedes Jahr bis zu 530 Mio. Euro (rund 0,2 Prozent des BIP), obwohl da bereits durch Sport entstandene Unfallkosten berücksichtigt sind, hieß es bei der PK. Würden sich nur zehn Prozent mehr Österreicher ausreichend bewegen, sind laut SportsEconAustria weitere 117 Mio. Euro an Einsparungen jährlich möglich. Es sei deshalb keine unbotmäßige Forderung an die Politik, endlich auch zu Taten zu schreiten. "Damit der Sport jene Wertschätzung hat, die er verdient und sich nicht für jede Investition ständig rechtfertigen muss."

Situation der "Ehrenamtlichen" als weitere Baustelle

Als weitere "Baustellen" nannte Windtner neben der mangelnden Infrastruktur auch die Situation der Ehrenamtlichen ("Bei Sonntagsreden gepriesen, führen aber ein kümmerliches Dasein") oder den Schulsport ("Bei uns in den vergangenen Jahrzehnten in die letzte Bank gerückt"). Man brauche aber vor allem erneuerte Infrastruktur. "Und da geht es nicht um's Nationalstadion sondern um Anlagen, die multifunktionell nutzbar sind", meinte Windtner, der auch Präsident des Fußball-Bundes (ÖFB) ist.

Als solcher erlebe er gerade, dass quer durch Europa hypermoderne Stadien entstünden. "Man kann sich das nicht vorstellen, die spielen alle Stückln", berichtete Windtner. "Wenn wir dann als ÖFB von der UEFA attestiert bekommen, dass unter 55 Nationen unser Verband hinsichtlich Infrastruktur des Nationalteams zu den letzten 15 gehört, ist das ein gewaltiges Alarmzeichen. Nur mit ordentlicher Infrastruktur kannst du international mithalten." Um "Leuchttürme" wie moderne Stadien zu bauen, brauche es aber eines Masterplans. "Das wird sich dann nicht mit 100 oder 150 Millionen abtun lassen, da fehlt hinten eine Null."

E-Sport als weiteres Reizthema

Ein aktuelles Reizthema in der BSO ist auch E-Sport. Wenn Kinder dadurch noch mehr hinter elektronische Geräte geholt würden, sei es "das Gegenteil von dem, was wir wollen", so Windtner. Zudem werde über E-Sports eine Menge Geld global transferiert und man dränge dort auf eine verstärkte Anerkennung im Genre Sport. Aber, so Windntner: "Es ist gleichzeitig ein Gegenwartsthema mit einer gewaltigen Zukunftsdimension. Wir müssen uns dem Thema aktiv annehmen."

Als Nachfolger des kürzlich unerwartet verstorbenen BSO-Präsidenten Rudolf Hundstorfer zeichnet sich Hans Niessl ab. Der ehemalige Landeshauptmann des Burgenlandes ist derzeit einziger nominierter Kandidat, gewählt wird am 8. November.

(APA/Red)

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