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150 Festnahmen bei Protesten gegen Bildungsreform in Chile

In Santiago de Chile haben am Dienstag Hunderte Schüler und Lehrer gegen eine umstrittene Bildungsreform protestiert und sich heftige Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert.

Nach offiziellen Angaben wurden 150 Menschen festgenommen, darunter 82 Jugendliche. Die mit Tränengas und Wasserwerfern bewaffneten Sicherheitskräfte hätten reagieren müssen, weil sie mit Steinen angegriffen worden seien, teilte die Polizei mit.

Die Demonstranten forderten Präsidentin Michelle Bachelet auf, den derzeit im Kongress kursierenden Gesetzentwurf zurückzuziehen. Er sieht zwar eine bessere Kontrolle der Investitionen in öffentliche Schulen vor. Kritiker bemängeln aber, damit sei in Zeiten der Privatisierung von Bildungseinrichtungen noch lange keine Chancengleichheit gesichert. Schon im Juni hatte es Massenproteste gegen die Pläne gegeben. Die Regierung will das alte Bildungsgesetz abschaffen, das noch aus der Zeit der Pinochet-Diktatur stammt.

Meinungsumfragen zeigen seit Wochen sinkende Zustimmungswerte für Bachelet. Neben der Bildungsreform wird als Grund die rasant steigende Inflation in dem südamerikanischen Land angeführt. Sie erreichte im Juni ein 17-Jahres-Hoch.

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