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135 neue Lehrer wegen Laptop- und Tabletklassen gebraucht

Auch 22.000 Lehrer werden mit Laptops ausgestattet.
Auch 22.000 Lehrer werden mit Laptops ausgestattet. ©APA/dpa/Felix Kästle
150.000 Schülern der fünften und sechsten Schulstufe erhalten in Österreich Tablets oder Laptops. Dadurch werden auch 135 neue Lehrerplanstellen geschafften, die entweder durch neue Lehrer oder Überstunden kompensiert werden müssen.

Rund 135 neue Lehrer-Planstellen entstehen durch die Ausstattung von rund 150.000 Schülern der fünften und sechsten Schulstufe mit Laptops und Tablets. Das geht aus der Beantwortung zweier parlamentarischer Anfragen von SPÖ bzw. NEOS durch Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) hervor. Mindestens rund 22.000 Lehrer erhalten ebenfalls ein digitales Endgerät zur Verfügung gestellt.

Überstunden oder neue Lehrer

Die zusätzlichen Planstellen ergeben sich rechnerisch durch die Einrechnung der Tätigkeit in der IT-Betreuung in die Lehrverpflichtung. Pädagogen, die im sogenannten "Mobile Device Management" einer Schule tätig sind, müssen demnach je nach Größe der Schule ein bis zwei Stunden weniger unterrichten. Die dadurch entstehenden Lücken müssen wiederum durch andere Lehrer übernommen werden - entweder durch Überstunden oder neue Lehrer.

Insgesamt unterrichten rund 48.000 Lehrer in Laptop- bzw. Tabletklassen dieser beiden Schulstufen. Laut Beantwortung werden für diese Pädagogen mindestens 22.000 Laptops bzw. Tablets zur Verfügung gestellt, wobei sowohl Bund als auch manche Länder zusätzliche Geräte anschaffen und den Lehrern geben.

NEOS: Absurd, dass sich Lehrende Laptops teilen müssen

Zur Schulung der Pädagogen für den Einsatz in diesen Klassen wurden sogenannte MOOCs (Massive Open Online Courses) entwickelt. Am "Distance Learning MOOC", der die Grundlagen für die Gestaltung von Unterricht mit digitalen Technologien vermitteln soll, nahmen bis Mitte August 25.000 Lehrer teil, am "digi.konzept MOOC" zur Unterstützung bei der Entwicklung von Digitalisierungskonzepten knapp 7.000 Schulleiter und Lehrkräfte.

Für die NEOS ist die Teilnahmequote der Lehrerinnen und Lehrer an den Fortbildungen zu gering. "Das ist ein Problem, denn gerade die Coronapandemie hat gezeigt, wie notwendig ein Digitalisierungsschub an unseren Schulen ist", so Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre in einer Aussendung. Daher sollten die Lehrkräfte zur Fortbildung verpflichtet werden können. Umgekehrt hält sie es für "absurd, dass die Bundesregierung von einer Digitalisierungsoffensive für die Schulen spricht und gleichzeitig müssen sich Lehrende Laptops teilen".

(APA/red)

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