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135.000 Besucher bei "Langer Nacht der Forschung"

Veranstalter: Mehr als 130.000 Besucher bei "Langer Nacht der Forschung".
Veranstalter: Mehr als 130.000 Besucher bei "Langer Nacht der Forschung". ©APA/GEORG HOCHMUTH (Symbolbild)
135.000 Besucherinnen und Besucher waren dem Veranstalter zufolge bei der "Langen Nacht der Forschung" (LNF22) mit dabei. In Wien gab es über 480 Stationen.
LNF am 20. Mai in Österreich
Herz-OP live in Wien

Die zehnte "Lange Nacht der Forschung" (LNF22) ist am Freitagabend in weiten Teilen des Landes bei teils großem Andrang über die Bühne gegangen. Nachdem man 2020 Corona-bedingt auf das Online-Format umstellen musste, konnte die heimische Wissenschaftsgemeinde wieder live ihre Arbeit aus nächster Nähe erlebbar machen - und das bei vielerorts hochsommerlichem Wetter. Die Veranstaltung fand zum zehnten Mal statt. 135.000 Besucherinnen und Besucher nahmen laut Veranstalter teil.

"Lange Nacht der Forschung": Rund 2.500 Programmpunkte

Mit rund 2.500 Programmpunkten an 280 Standorten im ganzen Land sei die zehnte Ausgabe der LNF die größte Veranstaltung zur Wissenschaftsvermittlung im gesamten deutschsprachigen Raum, hieß es seitens der Veranstalter im Vorfeld. Bei der vom Wissenschafts-, Klimaschutz- und Wirtschaftsministerium sowie den Bundesländern und dem Rat für Forschung und Technologieentwicklung (RFTE) getragenen bzw. koordinierten Veranstaltung vermitteln Wissenschafter ihre Arbeit in der Regel persönlich. Bis 23.00 Uhr möchte man so Forschung und Entwicklung (F&E) weiter in die Mitte der Gesellschaft tragen.

Polaschek bezeichnete die LNF kürzlich vor Journalisten als "geballte Präsentation" der Leistungen der Wissenschaft. Angesichts der in Österreich im Vergleich mit anderen Ländern ausgeprägten Wissenschaftsskepsis bedürfe es allerdings "zahlreicher Maßnahmen", die auch längerfristiger angelegt werden müssen. Man werde daher eine Strategie zur Wissenschaftsvermittlung entwickeln, mit der auch Personen erreicht werden sollen, die durch Veranstaltungen wie die LNF nicht angesprochen werden.

485 Stationen in Wien bei "Langer Nacht der Forschung"

Sehr viele Möglichkeiten zum Eintauchen in die Welt der Wissenschaft bietet Wien, wo 485 Stationen an 61 Ausstellungsorten lockten. Als Dreh- und Angelpunkte fungierten dabei u.a. der unter Federführung des Wissenschaftsministeriums bespielte Maria-Theresien-Platz, die Aula der Wissenschaften und der neue Campus der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Wien Innere-Stadt. Letzterer zog ob der erst kürzlich aufwendig renovierten Gebäude besonders viele Besucher an. Ähnlich das Bild auf der "Medizinische Forschungsmeile" der Medizinischen Uni Wien, wo man sich etwa am Sezieren von Schweineherzen üben konnte.

Das Wirtschaftsministerium bespielte den Heldenplatz. Neo-Ressortchef Martin Kocher (ÖVP) erklärte gegenüber der APA, dass er im Rahmen seiner neu übernommenen Forschungsagenden dabei helfen wolle, "dass die Forschung in Österreich den Stellenwert hat und bekommt, den sie braucht." Ins gleiche Horn stieß auch Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne), die sich von der LNF auch eine Steigerung der Anerkennung für die österreichische Forschungsgemeinde erhoffte. Ihr Ministerium legte seinen Vermittlungsschwerpunkt auf das Umfeld des Innovationszentrums "Cape 10" in der Nähe des Hauptbahnhofes Wien.

"Lange Nacht der Forschung" in Oberösterreich

Besonders umfangreich präsentiert sich die LNF in Oberösterreich mit 756 Stationen und 100 Ausstellungsorten. Durchaus groß war dort der Andrang an der medizinischen Fakultät in Linz und der Uniklinik, wo man live bei Herz- und Gehirn-Operationen dabei sein, 3D-Modelle von Kinderherzen unter fachkundiger Anleitung untersuchen oder das Navigieren medizinischer Geräte bei laparoskopischen Eingriffen versuchen konnte. Vor allem junges Publikum - von Schulklassen bis zu Studierenden - drängte sich, um medizinische Gerätschaften auszuprobieren. Anziehungspunkt war erwartungsgemäß auch das Ars Electronica Center, das sich im Lauf des Abends füllte.

Im Burgenland warteten insgesamt 87 Stationen an 15 Standorten auf Interessenten. Auch wenn zum Start noch strahlender Sonnenschein herrschte, fanden sich am Spätnachmittag schon einige Besucher im Eisenstädter Landhaus ein. Es nahm zum ersten Mal an der österreichweiten Aktion teil und die Interessenten wurden vom Forschungskoordinator des Burgenlandes, dem Physiker Werner Gruber, begrüßt. Darin gab es etwa im Büro von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) von Forschern Informatives über das Altwerden. Veranstaltungen gab es im Burgenland unter anderem auch an der Fachhochschule, in der Pädagogischen Hochschule oder im Technologiezentrum Güssing.

"Lange Nacht der Forschung"-Stationen auch in FH Dornbirn

Im westlichsten Bundesland lockten 97 Stationen an neun Standorten. So parkte etwa der "Archäologie-Bus" mit Originalfunden aus Vorarlberg vor der Fachhochschule (FH) Dornbirn, die das Gros der LNF-Stationen im Ländle beherbergte.

Ordentlich gewuselt hat es am Abend in Graz. Vor allem in der Bibliothek der Uni Graz war viel los: Viele Eltern waren mit ihren Kindern gekommen und die informierten sich etwa über das kleinste Rennauto der Welt oder auch über Mini-Roboter, die in Bienenstöcken das Schwarmverhalten der Insekten steuern. Der Andrang war laut den Organisatoren durchaus vergleichbar mit den Jahren vor der Coronapandemie, hieß es auf APA-Nachfrage. Neben Graz gab es auch Standorte in Leoben und Kapfenberg - insgesamt 40 mit rund 200 Stationen. In Graz fuhren kostenlose Shuttles auf mehreren Linien die Besucher durch die Stadt.

In Niederösterreich präsentierten sich rund 90 Bildungs- und Forschungseinrichtungen sowie Unternehmen an mehr als 30 Standorten. Diverse Themen wurden in über 300 Stationen aufgearbeitet, die auch kräftig mit Leben befüllt wurden. Trotz Badewetter und einer Außentemperatur von 30 Grad waren bereits am späten Nachmittag u.a. der Campus St. Pölten und der Campus Krems gut besucht.

Salzburg: "Lange Nacht der Forschung" startete mit überschaubarem Andrang

Der bisher heißeste Tag in diesem Jahr ließ die LNF in Salzburg mit überschaubarem Andrang starten. In der Forschungseinrichtung Salzburg Research gab es allerdings schon kurz nach 17.00 Uhr viel Andrang. Der Schwerpunkt des Angebots lag heuer in der Landeshauptstadt, wo alleine vier Hochschulen untergebracht sind, die allesamt auch ihre Tore öffneten. Weiß auf der Landkarte dieses Wissenschaftsabends waren aber nur die Salzburger Regionen Pongau und Lungau, die übrigen Bezirke waren jeweils mit einem Standort vertreten.

In der Tiroler Landeshauptstadt war das Interesse an den zahlreichen Stationen bei gutem Wetter entsprechend groß. An der Innsbrucker Hauptuni ließen sich beispielsweise Theaterstücke besuchen oder Astronautenhelme ausprobieren. An der geisteswissenschaftlichen Fakultät konnte man zudem der Frage nachgehen, was man gegen "Vergesslichkeit im Alter" tun kann. Am Chemie-Gebäude war unter anderem "Die bunte Welt der Pathologie" am Tapet.

Noch bei strahlendem Sonnenschein und ebenfalls fast 30 Grad startete man auch in Kärnten in die Forschungsnacht. Eröffnet wurde das Spektakel im Hörsaal A der Uni Klagenfurt - am Unigelände und im benachbarten Lakeside Park warteten mehr als 80 Stationen auf die Wissbegierigen. Reger Andrang herrschte naturgemäß bei außergewöhnlichen und spektakulären Stationen - wie etwa jenen, die sich um Künstliche Intelligenz, Drohnenflug oder Autonome Verkehrsmittel drehten.

(APA/Red)

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