Der Mann begann 2001 mit sexuellen Übergriffen auf seine damals zwölf Jahre alte Stieftochter. Sie wurde schwanger, der Vater des 2003 geborenen Dusan ist laut einem DNA-Gutachten eindeutig der 55-Jährige. Ein Mädchen, das die zu diesem Zeitpunkt 15-Jährige im folgenden Jahr zur Welt brachte, stammt mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,9 Prozent ebenfalls von ihm ab. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, der Mann erbat Bedenkzeit.
Der in Serbien geborene Mittfünfziger, der seit Jahren in Wien-Ottakring lebt und die österreichische Staatsbürgerschaft besitzt, lebte zuletzt mit seiner Stieftochter und einem anderen, 1991 geborenen Mädchen, das er adoptiert hatte, zusammen. Seine Frau hatte ihn nach kurzer Ehe verlassen.
“Sex mit irgendeinem Burschen”
Eine Lehrerin der Stieftochter erkannte 2003, dass diese schwanger war. Das Jugendamt und der soziale Dienst wurden eingeschaltet. Bei einer Beratung, bei der auch der Stiefvater dabei war, sagte die werdende Mutter zunächst, sie wisse nicht, wie der Vater heiße. Sie habe Sex mit irgend einem Burschen gehabt.
Adoptivtochter sterilisieren lassen
Der Stiefvater machte sich dann aber verdächtig, indem er sich zu Wort meldete und vorschlug, man solle doch seine Adoptivtochter sterilisieren lassen, weil auch sie schwanger werden kann. Bei einer polizeilichen Einvernahme gab das junge Mädchen schließlich zu, der Vater ihres Kindes sei der Papa, wie sie den 55-Jährigen nennt.
Mädchen nach Serbien geschickt
Teilweise bekenne ich mich schuldig, gab der Mann nun vor einem Schwurgericht (Vorsitz: Johannes Jilke) zu Protokoll. Er sei höchstwahrscheinlich der Vater, meinte er: Wir haben aber keinen Verkehr gehabt. Nur Petting. Als das Mädchen zum zweiten Mal schwanger wurde, schickte er dieses nach Serbien. Die Justiz konnte nach seiner Festnahme die inzwischen 16-Jährige dank Mithilfe der serbischen Behörden aber ausforschen, die zweifache Mutter wurde im Rechtshilfeweg einvernommen und außerdem ein DNA-Gutachten eingeholt.
Mädchen nichts als Stieftochter angesehen
Damit konfrontiert räumte der Angeklagte nach längerem Hin und Her ein, es sei zu geschlechtlichen Handlungen gekommen. Aber nur ein Mal, und er habe das Mädchen nicht als seine Stieftochter angesehen, da er nur kurz mit ihrer leiblichen Mutter verheiratet gewesen sei.
“Mädchen heiraten in Serbien sehr jung”
Sie war doch erst zwölf!, gab der Vorsitzende zu bedenken. Nicht er, sie habe ihm ein Eheversprechen abgerungen, entgegnete der Mann. Außerdem würden Mädchen in Serbien sehr jung heiraten, oft auch ältere Männer. Tatsächlich existieren im Akt einige Liebesbriefe des Teenagers an den inhaftierten Stiefvater.
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