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12 Kilo Drogen im Kofferaum geschmuggelt

Die Richter am Landgericht der niederrheinischen Kleinstadt Kleve hatten mit Simon E. (26) aus Altach und Martin T. (42) aus Feldkirch keine Gnade. Sechs bzw. drei Jahre und neun Monate Haft für die beiden Drogenschmuggler.

Am 8. März erwischte der deutsche Zoll Simon E. und Martin T. am holländischen Grenzübergang Elten. Im Kofferraum des Autos fanden die Beamten 12 Kilo Marihuana. Noch in der Nacht erklärte der 26-jährige Altacher bei seiner Vernehmung, es sei nicht seine erste Kurierfahrt gewesen. Es habe bereits vier Reisen nach Amsterdam gegeben, um Drogen zu schmuggeln. Dabei habe er insgesamt fast 50 Kilo Cannabis nach Wien gebracht. Den Richtern tischte er nun eine andere Geschichte auf. „Ich habe mir die vier anderen Drogenfahrten nur ausgedacht“, erklärte der arbeitslose Alt acher, der den Namen seines Auftraggebers nicht nennen wollte: „Ich habe kein Leben mehr, wenn ich nach Hause komme“ , sagte er voller Angst.

Krummes Ding

Dass er nun mit den vier Kurierfahrten nichts zu tun gehabt haben soll, wollte ihm der Vorsitzende Richter nicht glauben. „Warum haben Sie dann über einen Zeitraum von zwei Monaten 100 Anrufe in die Niederlande getätigt?“, wollte der Richter wissen. Es sei um Verabredungen zu Techno-Partys gegangen. Auch diese Aussage nahm die Kammer dem Alt acher nicht ab. Nach einer kurzen Unterbrechung gestand der 26-jährige alle Taten ein. Er schilderte, wie er auf einer Party den Kurierdienst angeboten bekam. 3000 Euro pro Fahrt verdiente er – viel Geld für einen jungen Mann mit rund 45.000 Euro Schulden.

Weil die Polizei ihm aber wegen Trunkenheit am Steuer den Führerschein abgenommen hatte, brauchte er einen „Chauffeur“. Martin T. sollte ihn nach Holland und zurück fahren. Der Feldkircher, der durch einen Freund als Helfer vermittelt wurde, vermutete ein krummes Ding. Ihn lockten aber die 150 Euro, die er für jede Fahrt erhielt. Auch Martin T. hatte Schulden: Er stand mit fast 10.000 Euro in der Kreide. Mit dem „schmutzigen Geld“ wollten beide Vorarlberger aus den Miesen heraus.

Hohe Haftstrafen

Mitleid konnten sie bei den Richtern allerdings nicht ernten: Sechs Jahre Gefängnis für Simon E., drei Jahre und neun Monate für Martin T. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Bis zuletzt gab der Altacher den Namen seines Auftraggebers nicht bekannt. Die Behörden in Deutschland und Österreich ermitteln weiter.

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