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Vorarlberg: 12 Jahre Haft für Postkartenräuber

Urteil ist nicht rechtskräftig
Urteil ist nicht rechtskräftig ©VOL.AT/Steurer
Feldkirch - Der Schöffensenat fällte ein Urteil nahe der Obergrenze von 15 Jahren – Räuber findet Strafe zu hoch.
Postkartenräuber: Bilder vom Prozess
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Postkartenräuber vor Gericht
Räuber gesteht Überfälle

Von Christiane Eckert

Um 8.30 Uhr begann der Prozess gegen den lange Zeit gesuchten Ganoven den 55-jährigen Peter K. aus dem Arlberggebiet. Von 2008 bis 2017 führte er Fahnder und Profiler an der Nase herum, erbeutete bei seinen elf geglückten Überfällen rund 190.000 Euro. Geld, das er nun zurück bezahlen muss, dazu kommen noch Schadenersatzbeträge der Bankangestellten. Die meisten machten auf Grund ihrer psychischen Beeinträchtigungen Forderungen geltend, wodurch die Schadenswiedergutmachung auf über 200.000 Euro angestiegen ist. Inwieweit dazu der Verkauf des Hauses des Angeklagten ausreicht, wird man sehen.

Ende der Freiheit

Nach eineinhalb Stunden zog sich der Senat bereits zur Urteilsberatung zurück. Nach rund einer Dreiviertelstunde Überlegungen wurde das Urteil gefällt. Mildernd wurden vor allem die bisherige Unbescholtenheit und das Geständnis gewertet, erschwerend die Vielzahl der Taten, die hohe Schadenssumme und der lange Tatzeitraum. Mit zwölf Jahren geht die Strafe Richtung Obergrenze von 15 Jahren, das findet Peter K. zu hoch und er kündigt über seinen Verteidiger an, das Urteil beim Oberlandesgericht Feldkirch mittels Strafberufung zu bekämpfen. Staatsanwältin Konstanze Manhart gibt keine Erklärung ab. Somit ist die Entscheidung noch nicht rechtskräftig und Peter K. bleibt zunächst in der Justizanstalt Feldkirch.

Vor dem Urteil

Vor dem Prozess

Täter schrieb Polizei

In den Medien war der Mann als "Postkartenräuber" bekannt geworden, da er sich während der jahrelangen Suche nach ihm zweimal per Postkarte bei den Ermittlern meldete: "Das war noch nicht alles. Komme wieder", schrieb er unter anderem und hielt Wort.

VN

Vor Gericht war der Angeklagte voll geständig. Dass er so lange erfolgreich gewesen sei, bezeichnete der 55-Jährige als "Riesenzufall". Die Überfälle habe er spontan und ohne Plan in primitiver Art und Weise durchgeführt. Die Beute habe er zur Gänze zur Finanzierung seines Lebens aufgebraucht.

Auflistung der Überfälle

  • August 2008: Sparkasse in Feldkirch Altenstadt
  • März 2009: Post in Feldkirch-Altenstadt
  • Mai 2009: Post in Dornbirn-Haselstauden
  • Juli 2009: Sparkasse Bregenz-Weidach
  • Jänner 2010: Post in Feldkirch-Tisis
  • August 2010: Post in Feldkirch-Tisis
  • Juli 2012: Volksbank in Bregenz-Vorkloster
  • Mai 2014: Sparkasse in Dornbirn-Hatlerdorf
  • Dezember 2014: Post in Schwarzach
  • März 2015: Sparkasse in Lochau
  • Jänner 2016: Sparkasse in Feldkirch-Tisis
  • Juli 2016: Volksbank in Opfenbach (D)
  • November 2016: Volksbank in Opfenbach (D)
  • September 2017: Bank in Heimenkirch (D)
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