Zusammen mit Vikar Stefan Biondi und Noch-Pfarrvikar Rudi Siegl bis im Sommer sowie den dazu gehörenden Pfarrgemeinde- und -kirchenräten leitet er diese Gemeinden. Bis Ende 2011 war Witwer Pfarrer von Kennelbach.
Wann und wie verspürten Sie die Berufung Pfarrer zu werden?
Pfarrer Witwer: Der Gedanke Priester zu werden entwickelte sich im Laufe der Gymnasialzeit zur Entscheidung, ins Priesterseminar der Diözese einzutreten.
Wo studierten Sie und wo waren Ihre Seelsorgestellen?
Pfarrer Witwer: Ab 1968 habe ich an der Universität Innsbruck Philosophie und Theologie studiert und 1975 in meiner Heimatgemeinde Thüringen gemeinsam mit meinem Bruder Toni Primiz gefeiert. Meine erste Seelsorgestelle war in Egg, wo ich auch am BORG unterrichtet habe. Nach weiteren Kaplansjahren in Lustenau war ich als Pfarrprovisor in Brand tätig. Nach einer Weiterbildung und Sprachstudium am Lateinamerika-Institut in Leuven (Belgien) im Hinblick auf einen Einsatz in Brasilien bin ich aushilfsweise nach Kennelbach gekommen, wo ich über ein Vierteljahrhundert gewirkt habe.
Wenn Sie den Pfarrberuf von damals mit dem heutigen vergleichen, wo liegen die gravierendsten Unterschiede?
Pfarrer Witwer: Zum einen ist der Gottesdienstbesuch deutlich zurückgegangen, zum anderen ist die Bereitschaft der Gläubigen deutlich gestiegen, sich ihren Fähigkeiten und Neigungen entsprechend in das Pfarrgemeindeleben einzubringen. Bei Alt und Jung ist ein gesteigertes Interesse an Spiritualität festzustellen. Dazu kommt, dass auch ältere Gemeindemitglieder die freiwillige Mitarbeit in den Pfarreien als sinnvolle Tätigkeit entdecken und begreifen.
Nach 100 Tagen Leiter des neuen Pfarrverbandes, wo sehen Sie die größte Schwierigkeit, was bereitet Ihnen dabei Freude?
Pfarrer Witwer: Die größte Schwierigkeit für mich ist die, für die beabsichtigten Tätigkeiten ausreichend Zeit zu finden. Freude bereitet mir, dass die Verkündigung der befreienden Botschaft Jesu offene Ohren findet und das Vertrauen in zukünftige Entwicklungen wächst.
Ist die Schaffung der Pfarrverbände für Sie eine „Notlösung“ oder sehen Sie darin die einzige „machbare“ Lösung?
Pfarrer Witwer: Weder noch. Der Pfarrverband ist eine brauchbare Form, neue Wege in der Pastoral einzuschlagen.
Sehen Sie, befürchten Sie, dass die Kirche durch den Priestermangel künftig eher auf die konservative oder die weltliche Seite tendiert?
Pfarrer Witwer: Meine Befürchtungen sind gering. Ich vertraue auf die freie Entfaltung der Selbstverantwortlichkeit jeder Person. So lange die Botschaft Jesu in der Gemeinde gehört und ernst genommen wird ist mir um die Zukunft des Glaubens nicht bang. Der Mangel an Vertrauen wäre schlimmer als der an Priestern.
Herr Pfarrer ich bedanke mich für das Gespräch!
Werner Witwer, Pfarrer:
Geburtsort: Thüringen, geb. 7. 7. 1949
Schulbildung: Volksschule, Gymnasium
Studium: Theologie an der Uni Innsbruck
Hobbys: Fußballspielen, Schifahren, Nachdenken
Wahlspruch: „Liebe und tue was Du willst!“
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