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10 Dinge über den Advent, die Sie vielleicht noch nicht wussten

Dinge über die Adventzeit in Wien, die Sie vielleicht noch nicht wussten
Dinge über die Adventzeit in Wien, die Sie vielleicht noch nicht wussten ©APA (Sujet)
Woher kommt eigentlich der Name "Advent", warum zünden wir vier Kerzen an und welche Bedeutung haben die Bräuche? Wir haben Antworten auf 10 Dinge, die Sie über die Adventszeit vielleicht noch nicht wussten.

Woher kommt der Name “Advent”?

Advent kommt aus dem Lateinischen “adventus” und bedeutet “Ankunft”. Die Vorbereitung auf Weihnachten und somit die Geburt von Jesus von Nazareth, wird oft auch als die stillste Zeit des Jahres bezeichnet und soll Gläubige zugleich an das zweite Kommen Jesu Christi erinnern. Der erste Adventsonntag fällt immer zwischen den 27. November und 3. Dezember eines Jahres. Die Adventzeit endet am Heiligen Abend. Mit dem ersten Advent beginnt sowohl in der katholischen, als auch in der evangelischen Kirche das neue Kirchenjahr.

Christkindlmarkt_2_APA
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Ursprünglich war die Adventzeit, welche die Alte Kirche auf die Tage zwischen dem 11. November und dem ursprünglichen Weihnachtstermin, dem Fest der Erscheinung des Herrn am 6. Januar festlegte, eine Fastenzeit, in der weder getanzt,noch gefeiert werden durfte. Seit 1917 wird auf das Fasten verzichtet.

Der Advent wie wir ihn heute kennen, hat seinen Ursprung im 7. Jahrhundert. Zuerst gab es vier und dann sechs Sonntage, an denen gefeiert wurde. Papst Gregor der Große beschränkte die Adventsonntage dann auf vier Stück. Diese stehen stellvertretend für die 4000 Jahre, welche die Menschheit nach der kirchlichen Geschichtsschreibung nach den Sündenfall im Paradies auf den Erlöser warten musste. Regionale Taditionen wurden nach und nach in diese Zeit eingebunden. 1570 wurde die sechswöchige Adventzeit festgelegt, die sich bis heute gehalten hat.

Welche Bedeutung hat der Adventkranz?

Der Adventkranz (in Deutschland übrigens “Adventskranz”), wurde erstmals 1839 von Johann Hinrich Wichern, einem evanglisch-lutherischen Theologen und Erzieher, verwendet.

Knapp hundert Jahre später war er auch in katholischen Gegenden zu finden. Erzählungen nach kümmerte sich Wichern um ärmliche Kinder, denen er einen Kranz aus einem Wagenrad  mit 20 kleine roten und vier großen weißen Kerzen baute, um ihnen damit zu zeigen, wie lange sie noch auf Weihnachten warten mussten. Dieser Kranz diente zugleich als Kalender. Nach und nach wurde der Kranz auf die heutige Form, mit vier Kerzen und aus Tannengrün, reduziert.

Warum gibt es einen Adventkalender?

Seit dem 19. Jahrhundert gehört der Adventkalender zum christlichen Brauchtum dazu. Er dient bis heute als Zeitmesser bis zum heiligen Abend. Den ersten Kalender dürfte es Berechnungen zufolge, 1851 gegeben haben, den ersten gedruckten Kalender im Jahr 1904.

Kinder mit Adventskalender
Kinder mit Adventskalender

Neben dem religiösen Kalender werden Adventkalender heute meist zum kommerziellen Zweck vermarktet. Der Brauch des Kalenders ist in Europäischen Ländern und den USA zu finden.

Warum gibt es Weihnachtsbäckerei?

Den Brauch der Weihnachtskekse gab es schon vor Christi Geburt. Damals feierten Germanen mit sogenannten Opferbroten, die in Flüsse geworfen wurden, um das Böse abzuschrecken und verstorbene Seelen zu schützen, die Wintersonnenwende. Aus diesen Broten wurde mit der Verbreitung des Christentums Weihnachtsbrot (heute Stollen genannt).

Da die Herstellung recht teuer war und sich nur wohlhabende Menschen Zucker leisten konnten, fingen die Menschen an, kleinere Brote zu backen. Daraus entstanden die Weihnachtskekse, wie wir sie heute kennen.

Welche Bedeutung hat der Krampus?

Der Krampus (bedeutet “etwas Lebloses”) kommt in Begleitung des Heiligen Nikolaus und ist ein Brauch, der im Advent vor allem in Bayern, Österreich, Ungarn, Slowenien, Tschechien, Teilen des außeralpinen Norditaliens und Teilen Kroatiens zelebriert wird.

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Der Krampus bestraft unartige Kinder und ähnelt so dem Knecht Ruprecht, obwohl er in der Gruppe auftritt. Ursprünglich war der Brauch im ganzen Habsburgerreich und angrenzenden Gebieten verbreitet, wurde aber zur Zeit der Inquisition verboten. Im 17. Jahrundert entwickelte sich der Einkehrbrauch, in der Gegenreformationszeit entstanden Stubenspiele, die regional bis heute existieren. Im 19. Jahrundert wurden die Läufe der Krampusse öffentlich.

Was ist der Unterschied zwischen Krampus und Perchten?

In vielen Regionen vermischt sich die Gestalt des Krampus mit den Schiachperchten. Perchten treten in den Rauhnächten zwischen Weihnachten und Neujahr auf und hatten den Zweck, Ernährungs-, Sauberkeits- und Arbeitsvorschriften zu überprüfen. In einigen Regionen sollen sie den Winter vertreiben. Man unterscheidet zwischen Schiach- und Schönperchten.

Während die Schiachperchten mit Gefolge in der Nacht auftreten, erscheinen die Schönperchten am Tag und wünschen den Dorfbewohnern Glück und Segen. Woher der Name kommt, ist nicht geklärt.

Wer war Sankt Nikolaus und woher kommt der Brauch?

Das Brauchtum basiert auf dem Heiligen Nikolaus von Myra. Sein Gedenktag, der 6. Dezember, wird in zahlreichen christlichen Glaubensgemeinschaften als kirchlicher Feiertag begangen. Er wird bis heute als Wohltäter verehrt. Ursprünglich war der Nikolaustag der Tag der Weihnachtsbescherung, was er in einigen Ländern bis heute ist. Nikolaus und Christkind wechselten sich daher als Gabenbringer ab. Im Zuge dieser Wechselseitigkeit hat sich im 19. Jahrhundert in Amerika das Brauchtum um den Weihnachtsmann Santa Claus entwickelt.

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Der bekannte Brauch der Befragung der Kinder durch den Nikolaus, ob sie denn auch brav und fromm gewesen seien, geht auf die Praxis zurück, dass früher drei Knechten Geldstücke anvertraut wurde, wenn ihr Herr auf Reisen ging. Wenn dieser zurückkam, mussten sie Rechenschaft über den Verbleib des Geldes ablegen. Der Brauch, dass der Nikolaus etwas in den Schuhe hinterlässt, basiert auf der Legende von drei Jungfrauen, die nachts vom heiligen Nikolaus beschenkt wurden.

Der Nikolaus kommt bis heute am 5. oder 6. Dezember in Gefolgschaft der Krampusse, um Kinder zu loben oder zu ermahnen.

Worum geht es beim Brauch der “Barbarazweige”?

Das Barbarabrauchtum findet jährlich am 4. Dezember statt. An dem Tag werden noch vor Sonnenaufgang Kirschzweige oder Forsythienzweige abgeschnitten und in einer Vase auf den Kühlschrank gestellt.

Es heißt, wenn sie bis zum Heiligen Abend blühen, gibt es in der Familie im kommenden Jahr eine Hochzeit, oder, wenn keine junge Frau im Haus ist, Glück und Freude. Wenn der Weizen der Zweige bis zum Heiligen Abend einen sattgrünen Rasen bildet, bedeutet das reichen Erntesegen.

Was sind die Rauhnächte und was bedeuten sie?

Als Rauhnächte (nennt man auch Rauchnächte) werden die 12 Nächte zwischen dem 25. Dezember und der Erscheinung des Herren am 6. Januar bezeichnet. Je nach Region unterscheidet sich die Anzahl der Nächte. Als die wichtigsten Tage in dieser Zeit gelten die Nächte von 21. auf 22. Dezember (Thomasnacht, die Wintersonnenwende), da das die längste Nacht des Jahres ist, die Nacht von 24. auf 25. Dezember (Heiliger Abend, Christnacht), die Nacht von 31. Dezember auf 1. Januar (Silvester) und die Nacht von 5. auf 6. Januar (Dreikönigsnacht, Erscheinung des Herrn).

In dieser Zeit werden in vielen Regionen Räume und Häuser ausgeräuchert, indem die Glut mit Weihrauch, Palmzweigen von Ostern und Kräutern der Kräuterweihe vermischt wird. Damit zieht man durchs Haus, um Unheil abzuhalten. Früher glaubte man auch daran, dass man in Verbindung mit Gebeten böse Geister fortjagen könnte. Bis heute soll das Ritual den Segen Gottes bringen.

In den Rauhnächten, so der Glaube, solle man außerdem keine Wäsche waschen und keine Wäsche aufhängen, da dies Unglück, Tod und Leid bringen kann.

Was sind Roratemessen?

Roraten sind besondere Votivmessen, die an den Wochentagen im Advent trotz eisiger Kälte und Schnee in den frühen Morgenstunden von den katholischen Gläubigen besucht werden.

Die Roratemesse wird zu Ehren Mariens abgehalten, dabei wird die Verkündung des Herrn durch den Engel Gabriel vorgetragen, weswegen man sie auch als Engelamt bezeichnet. In vielen Gemeinden werden diese Messen in völliger Stille abgehalten. Es gibt aber auch Gesänge, die als Rufen um das Kommen des Herrn bezeichnet werden.

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