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10% der Chefs gehören weg!

Österreichs Führungskräfte lassen massiv zu wünschen übrig, zeigt eine Studie von WdF und EUCUSA. 10% sind heillos überfordert, 15% fühlen sich selber schlecht geführt, nur 9% sind top. Spaß im Job ist der größte Motivationsfaktor, doch unter heimischen Chefs ist der Mangelware!

Österreichs Führungskräfte sollten sich mehr ins Zeug legen. Würden sie ihre Mitarbeiter besser führen, könnten diese um bis zu 30 Prozent mehr leisten, sagte der Geschäftsführer von EUCUSA, einer Gesellschaft für Mitarbeiter- und Kundenorientierung, Harald Preyer bei der Präsentation einer Umfrage über die Job-Zufriedenheit von Managern. Im Schnitt leitet nur jede Zehnte Führungskraft “ausgezeichnet”, so ein weiteres Ergebnis.

15 Prozent der heimischen Führungskräfte, die an der anonymen Umfrage teilgenommen haben, sind der Meinung, selbst schlecht geführt zu werden. Lediglich 9 Prozent befinden ihren Chef als ausgezeichnete Führungskraft.

Jeder zehnte Chef müsste ausgetauscht werden

Als Maßnahme schlägt EUCUSA-Chef Preyer Schulungen und Trainings vor. Wenn das nichts nütze, müsse man überlegen, die Führungskraft auszutauschen. “10 Prozent der heimischen Chefs sollten ausgetauscht werden”, sagten der Bundesvorsitzende des Wirtschaftsforums der Führungskräfte (WdF), Paul Jankowitsch, und Preyer unisono. Ein Mitarbeiter leiste 100 Prozent, bei guter Führung könnte er noch 30 Prozent mehr Potenzial ausschöpfen.

30% mehr Leistung unter guter Führung

Dass Führungskräfte motivierter sind als ihre Mitarbeiter, sei nicht besonders überraschend, so Jankowitsch. Erstaunlich sei aber, dass die Jobzufriedenheit bei Managern um 10 Prozent höher ist als bei den Mitarbeitern. Die Bezahlung scheint dabei nicht unwesentlich zu sein: 43 Prozent der Führungskräfte gaben bei der Umfrage an, mit ihrem Gehalt zufrieden zu sein. Unter den Personen ohne Führungsverantwortung sind es nur noch 28 Prozent, die mit ihrem Gehalt glücklich sind.

Spaß, Anerkennung, Teamgeist!

Paradoxerweise sind Menschen mit einem Bruttogehalt von 1.000 Euro gleich zufrieden wie solche, die 3.000 Euro verdienen, ergab die Umfrage. Die größte Unzufriedenheit herrscht bei einer Gehaltsstufe zwischen 2.000 und 4.000 Euro. Motivator Nummer 1 sei nämlich nicht das Geld, sondern Spaß an der Arbeit, gefolgt von Teamgeist und Anerkennung durch Kollegen, betonten die Experten.

Als verbesserungsfähig nannte Preyer die interne Kommunikation über Unternehmensziele und -strategien. Denn knapp ein Viertel der Führungskräfte habe keine klare Zielvereinbarung. 20 Prozent verfolgen ihre Ziele sogar ohne großes Engagement. Während KMU diesbezüglich “besonders gefährdet” seien, funktioniere das bei Kleinstunternehmen sehr gut, weil dort jeder Mitarbeiter voll integriert sei.

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