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1.420 Cannabis-Pflanzen in Ausflugshotel entdeckt

Die Pflanzen hatten eine Wuchshöhe von bis zu 1,3 Meter erreicht.
Die Pflanzen hatten eine Wuchshöhe von bis zu 1,3 Meter erreicht. ©APA
Auf der Wiener Sophienalpe ist in der Vorwoche eine riesige Cannabis-Indoorplantage aufgeflogen.

Die Polizei stieß nach Informationen der APA am 16. Februar mehr oder weniger zufällig auf die Plantage, die - wie in einem Polizeibericht vermerkt wird - "höchst professionell geführt" wurde. In einem seit Jahren leer stehenden Hotelgebäude wurden insgesamt 1.420 Cannabispflanzen in Vollblüte entdeckt. Die Pflanzen hatten eine Wuchshöhe von bis zu 1,3 Meter erreicht.

Arbeiter festgenommen

Ein an Ort und Stelle befindlicher Arbeiter wurde festgenommen. Die Anlage war im zweiten und dritten Stock in zehn früheren Hotelzimmern angelegt worden, zum Betrieb benötigtes Equipment - Lampen, Ventilatoren, Vorschalt- und Belüftungsgeräte und Düngemittel - wurden von der Polizei beschlagnahmt.

Auf die wunderschön gelegene Plantage am Stadtrand von Wien waren die Ermittler gestoßen, nachdem ein Europäischer Haftbefehl gegen den Mann vollzogen wurde, der den Gebäudekomplex im vergangenen Sommer übernommen hatte. Der 55-Jährige wollte das Restaurant wiederbeleben und träumte davon, nach der überstandenen Corona-Pandemie an den Wochenenden hunderte Gäste bewirten zu können. Die tschechischen Strafverfolgungsbehörden machten ihm einen Stich durch die Rechnung. Sie verdächtigen ihn, einer Drogen-Bande anzugehören, die in Tschechien unter anderem in mehreren Laboren Methaamphetamin - eine stimulierend-euphorisierende Party-Droge - hergestellt haben soll. Weiters soll der 55-Jährige persönlich in den Verkauf von 200 Gramm Kokain verwickelt gewesen sein.

Europäischer Haftbefehl

Der Europäische Haftbefehl wurde an der Adresse des 55-Jährigen im Bezirk Bruck an der Leitha vollzogen. In weiterer Folge wurden Hausdurchsuchungen durchgeführt, darunter auch in dem Gebäudekomplex auf der Sophienalpe in Wien-Penzing, den der Mann im August 2020 angemietet hatte.

Im Hauptgebäude - dem Restaurant - fand sich nichts Verdächtiges, dafür fielen die Beamten aus allen Wolken, als sie das Hotel inspizierten. Der 55-Jährige versichert, er habe mit der sich über zwei Etagen erstreckenden Indoorplantage nichts zu tun. "Er hatte für dieses Gebäude keine Verwendung und hat es daher weitervermietet", erläuterte sein Verteidiger Mathias Burger Freitagmittag auf APA-Anfrage. Was der Untermieter dort gemacht habe, habe sein Mandant nicht mitbekommen: "Es hat ihn auch nicht näher interessiert. Er hat regelmäßig die Miete bezahlt."

Die Suchgiftermittler haben dem Vernehmen nach Zweifel an der Existenz dieses Mieters, bei dem es sich um einen Bulgaren handeln soll. Erhebungen, ob es diesen tatsächlich gibt, sind im Laufen. Auch nach weiteren möglichen Mittätern und -helfern wird ermittelt.

(APA)

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