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1.300 Salzburger hatten Hunger auf Kunst und Kultur

Salzburg - 1.300 Salzburger haben im Jahr 2007 einen Kulturpass der Salzburger Aktion "Hunger auf Kunst und Kultur" beantragt und damit insgesamt 2.500 Mal gratis eine von 60 Kulturinstitutionen besucht.

Der kostenlose Zugang zum „Lebensmittel Kultur“ sei keine Almosenaktion, sagte der Salzburg-Initiator von „Hunger auf Kunst und Kultur“, Reinhold Tritscher, heute, Freitag, bei einer Presseinformation. In den meisten, wenn auch nicht in allen Kulturinstitutionen gelte der Kulturpass genau so viel wie Bargeld.

22 Institutionen im Land und 38 in der Stadt Salzburg ermöglichen diesen Gratis-Kulturkonsum auf eigene Kosten (Gegenwert an den Kassen: 32.000 Euro). Darunter sind auch große, etablierte Veranstalter wie die Salzburger Festspiele, das Museum der Moderne oder seit kurzem auch Landestheater und Mozarteum Orchester. „Die meisten ’Eintrittskartenspender’ sind aber Initiativen, die Jahr für Jahr selbst ums Überleben kämpfen“, so Tritscher, dem es mit seinem beim Publikum erfolgreichen, von den Subventionsgebern aber nur teilweise anerkannten Theater ECCE ähnlich geht. Der Geschäftsführer des Dachverbandes Salzburger Kulturstätten, Thomas Randisek, betonte, dass die Aktion auch im Land immer besser angenommen werde, obwohl dort die Hemmschwelle, sich öffentlich als arm zu bekennen, noch größer sei. Zwölf Prozent der Österreichischen Bevölkerung sind von Armut bedroht – für Salzburg bedeute das rund 60.000 bis 70.000 Menschen.

Ein Recht auf einen Kulturpass hat, wer alles zusammengerechnet weniger als 900 Euro im Monat zur Verfügung hat. Sozialinitiativen wie die Salzburger Armutskonferenz oder Laube geben den Pass aus und kontrollieren die Einkommensverhältnisse. „Man kann davon ausgehen, dass die 1.300 Kulturpassbesitzer mehr als berichtigt sind, diese Vergünstigung in Anspruch zu nehmen“, so Brigitte Buchacker von Laube, die wie alle übrigen Mitarbeiter dieser Aktion ehrenamtlich arbeitet.

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