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„Nachzipf“ - Countdown läuft unerbittlich

Im Dornbirner Studienkreis läuft der Countdown unerbittlich. Ob "Nachzipf" oder bessere Vorbereitung für den Start in der neuen Schule - Büffeln ist angesagt.

Noch lachen und scherzen sie, hauen sich fröhlich hinter die Bücher, studieren Grammatik und Algebra. Doch in knapp zwei Wochen wird es nicht nur für die Schützlinge des Studienkreises Dornbirn ernst. Dann, wenn die Wiederholungsprüfungen anstehen.

Wir kommen am Vormittag während der großen Pause. Zirka 20 Schüler hängen auf der Stiege vor dem Eingang zum Studienkreis Dornbirn in der Pfarrgasse herum. Die Stimmung ist gut. Auch bei Stefanie. Sie will in die zweite Klasse der HAK in Lustenau. Der Weg dahin ist vorerst durch zwei Fünfer in Französisch und Rechnungsesen versperrt. „Aber ich hab· ein gutes Gefühl. Seit zwei Wochen pauke ich hier täglich je zweieinhalb Stunden in beiden Fächern. Ich bin motiviert.“

Beim 14-jährigen Patrick verhält sich die Sache etwas anders. Er kommt erst in die HAK nach Bregenz und will gut gewappnet sein. „Ich hab Schwächen in Mathematik, bekam im Zeugnis nur einen Dreier. Ich will mich hier so vorbereiten, dass ich in der neuen Schule gleich gut mitkomme. Ich freue mich, wenn·s los geht.“


Ein guter Ferienjob

Die Schüler fühlen sich im Studienkreis gut und vor allem individuell betreut. Sie sind in Kleingruppen zu maximal sechs Personen zusammengefasst, werden speziell auf ihre Schwachstellen hin „massiert“. Die meisten Schüler belegen einen dreiwöchigen Kurs. „Wir bieten bei uns Unterricht in allen Haupt-und fast allen Nebenfächern an“, weist Leiterin Angela Moser auf das umfassende Angebot des Studienkreises hin, der auch in Bregenz eine Niederlassung hat. 13 „Pauker“ stehen den insgesamt 70 Schülern zur Verfügung. Wobei sich das Lehrpersonal aus ausgebildeten Pädagogen aller Schulformen sowie fortgeschrittenen Lehramtsstudenten zusammensetzt. Letzteres ist Andrea Künz, 22. Sie studiert Französisch im neunten Semester. „Für mich ist das hier eine gute Möglichkeit Unterrichtspraxis zu sammeln und gleichzeitig einen guten Ferienjob zu haben.“


Kein Diktat der Klingel

Freilich. So wie in der Schule geht es beim Büffeln im Studienkreis nicht zu. Es gibt keine Klingel, die zur Pflicht ruft und wieder daraus entlässt. „Wir sind flexibel“, sagt Volksschullehrerin Angelika Luger, die mit den kleinsten Kundschaften des Studienkreises alternierend Englisch und Rechnen lernt. „Wenn Schüler müde sind, machen wir eine Pause.“ Die lockere und ungezwungene Lernatmosphäre überträgt sich trotzdem nicht automatisch auf alle Lernende. Nicht zum Beispiel auf die kleine Jessica, die mit ernster Miene Bruchrechnen lernt. „Ich bin halt schon jetzt sehr nervös, wenn ich an den Nachzipf denke.“

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