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„Hinter den Scheiben“

Bregenz. Bei der Vernissage der aktuellen Ausstellung in der Galerie Hospiz konnte Gastgeberin Ursula Werner die Berliner Künstlerin Anna Lehmann-Brauns begrüßen. Künstlerin Kirsten Helfrich stellte ihre Berufskollegin in ihrer Vernissagerede dem anwesenden Publikum vor.
Vernissage

 

Die in Berlin lebende Künstlerin hat an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei Joachim Brohm studiert und seither viele Ausstellungen im In und Ausland realisiert. 2010 erhielt sie den Hospiz Kunstpreis. Aber nicht nur das verbindet sie mit Österreich sondern sie war auch als Gastdozentin an der Universität für angewandten Kunst in Wien tätig.

In ihren Fotografien findet und erfindet sie Räume – dabei verschwimmt die Grenze zwischen dem aufspüren dieser Orte und dem selbst inszenieren von kulissenartigen Szenerien. Erst auf dem zweiten Blick erkennen wir ob es sich um ein puppenhausartiges Modell oder einen wirklichen Raum handelt.

Lehmann-Brauns Räume nehmen uns augenblicklich gefangen – ziehen uns in ihren Bann und transportieren uns in ihren ganz eigenen Mikrokosmos.

In früheren Arbeiten tauchen auch oft private Räume wie Bade- und Schlaf- oder Esszimmer auf. Diese Räume hat die Künstlerin als Modelle die an Puppenstuben erinnern gebaut und dann abfotografiert. Es handelt sich also nicht um reale Räume sondern um Erinnerungsräume. Man hat das Gefühl in seine Kindheit versetzt zu sein – erinnert doch der Stil des Interieurs an die 1960er oder 70er Jahre. Diese Räume können als Portraits gelesen werden – dies kann man auch an den Titeln der Werke ablesen wie etwa Käthe, Mamma oder Herr und Frau S.. Sie erzählen die Geschichten der Bewohner: ohne Worte – allein durch die wenigen Requisiten und Spuren die hinterlassen wurden.

 

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