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„Elektra“ weicht Wohnanlage

Stadtmusik Vorkloster auf Herbergsuche – Feuerwehr Vorkloster bekommt neues Haus.

BREGENZ. (fst) 1898 gründete Friedrich Wilhelm Schindler die „Elektra“, die dem Bühel bei der Riedner Feuerwehr den Namen gab. Bis 1985 wurden hier elektrische Haushaltsgeräte produziert, ehe die AIV (die Immobilienverwaltung der Generali-Versicherung) daraus einen Gewerbepark machte. Nun soll die altehrwürdige Fabrik abgerissen werden.
In einer Kooperation mit „Rhomberg Bau“ plant die AIV auf dem Gelände eine Wohnhausanlage zu errichten. Insgesamt sind vier Baukörper vorgesehen, in zweien sind Eigentumswohnungen geplant, sie werden von der Firma Rhomberg gebaut, die anderen beiden Baukörper sollen von der AIV errichtet werden.

Warten auf Umwidmung
„Wir warten nur mehr auf die Umwidmung“ bestätigt Ing. Peter Greussing die Pläne auf Anfrage der VN-Heimat. „Dann könnte mit der Neugestaltung des Areals begonnen werden.“
Nach Auskunft der Firma Rhomberg hat das Projekt in den einschlägigen Ausschüssen der Stadt bisher keine Zustimmung gefunden. Darüber möchte man sich im städtischen Bauamt aber nicht äußern, da die Ergebnisse der Ausschusssitzungen der Geheimhaltung unterliegen. Stadtrat Michael Ritsch bestätigt aber, dass Befürchtungen bezüglich der Bebauungsdichte bestehen. „Ein Stockwerk weniger, und unsere Fraktion würde dem Projekt zustimmen.“

Stadtkapelle und Wehr
Es dürfte daher nur mehr eine Frage der Zeit sein, bis die Mieter in dem Objekt das Kündigungsschreiben erhalten. Betroffen davon ist auch die Stadtkapelle Vorkloster, die im Elektra-Areal ihr Probelokal hat.
„Bereits im Jahr 2008 hat sich die Stadt durch den Kauf des 1618 m2 großen Kaltenbach-Areals an der Schendlingerstraße in Bregenz den Grund für den Bau eines Gemeinschaftshauses gesichert, in dem sowohl die Feuerwehr, der Krankenpflegeverein wie auch die Stadtkapelle Vorkloster entsprechend Platz finden werden“, meint dazu Bürgermeister Markus Linhart. Planung und Neubau des Feuerwehrhauses scheiterten jedoch bis jetzt am chronischen Geldmangel der Stadt. Jetzt ist die Stadt Bregenz aber in Zugzwang.

Wartezeit seit 40 Jahren
„Die Million, die für den absolut nicht dringlichen Ausbau eines Veranstaltungssaals vor allem für die ÖVP-nahe Landjugend und die Erweiterung des Fluher Feuerwehrhauses budgetiert sind, könnten weitaus sinnvoller in die Planung und den Neubau des Hauses für Feuerwehr und Musik gesteckt werden. Die Feuerwehr Vorkloster wartet bereits seit 40 Jahren auf eine Lösung, diese jetzt anzugehen, wäre ein Gebot der Stunde“, meint dazu Michael Ritsch, der nicht versteht, dass das Areal in der Schendlingerstraße nun schon das vierte Jahr brach liegt und der Firma Pircher gratis überlassen wird.

Situation weiter verschärft

Auch Bürgermeister Markus Linhart sieht Handlungsbedarf: „Da sich mittlerweile die Situation der Feuerwehr Vorkloster weiter verschärft hat, wäre es unklug, jetzt viel Geld für eine Sanierung in die Hand zu nehmen, denn das Gebäude in der Ilgagasse ist mittlerweile altersbedingt in einem so desolaten Zustand, dass hier eine Lösung gefunden werden muss. Des Weiteren platzt der Krankenpflegeverein in seinem jetzigen Büro räumlich aus allen Nähten, auch hier muss dringend etwas getan werden. Zudem erspart man sich in einem neuen Gemeinschaftshaus die Miete. Und nicht zuletzt muss die Stadtkapelle Vorkloster aus ihren Räumen im Elektra-Bregenz-Areal ausziehen.“ Aus all diesen Gründen macht es – so Linhart – auch aus wirtschaftlichen Überlegungen heraus keinen Sinn, mit der Realisierung des Gemeinschaftshauses Vorkloster zuzuwarten. „Mein Wunsch und aus meiner Sicht das Richtige wäre es, so der Bürgermeister, die Planung in die Hand zu nehmen und im kommenden Jahr mit diesem Projekt zu beginnen.“

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