Die „Elefantenrennen“ und die damit verbundenen Diskussionen um ein generelles Überholverbot für Lkw auf der A 14 teilen das Ländle in zwei Lager: strikte Befürworter und verständnislose Gegner. Nachdem SPÖ-Verkehrssprecherin Mirjam Jäger-Fischer am Dienstag ein Überholverbot gefordert hatte, stellte sie gestern gemeinsam mit Parteichef Michael Ritsch einen Antrag an den Landtag. Die Sozialdemokratin begründet ihr Vorgehen mit der Störung des Verkehrsflusses: „Nicht selten kommt es vor, dass ausscherende Lkw den Verkehrsfluss massiv stören und sich auf der linken Fahrbahn eine langsam fahrende Kolonne bildet.“
Rückstau auch durch Pkw
Ein Argument, das Lkw-Fahrer Wolfgang Mangeng so gar nicht verstehen kann: „Es gibt schließlich auch genügend Autofahrer, die zu langsam überholen und dadurch einen Rückstau verursachen.“ Seit 14 Jahren fährt der 34-Jährige täglich die Strecke von Hörbranz nach Bludenz auf der Rheintalautobahn. Die „Elefantenrennen“ fallen ihm dabei eher weniger auf. Vielmehr berichtet Mangeng von dem „Phänomen der Linksfahrer“: Pkw-Fahrer, die mit Tempo 110 die linke Spur blockieren, wie er erklärt. „Unglaublich, wie oft ich aufblendende Pkw-Lenker erlebe, die darauf aufmerksam machen wollen.“
Sicherheitsaspekt
Jäger-Fischer hat den Antrag allerdings auch noch aus einem weiteren Grund gestellt. Es handelt sich um den Sicherheitsaspekt. „Viele Autofahrer fühlen sich durch die Lkw-Überholmanöver gefährdet.“ Das Überholverbot könnte der „Vision zero“ – keine schweren Verletzungen oder Todesopfer im Straßenverkehr – ermöglichen.
Ausscheren und überholen
Brummi-Fahrer Wolfgang Mangeng streitet nicht ab, dass einige Lkw-Fahrer unvorsichtig ausscheren und auch einzelne Überholvorgänge definitiv zu lange dauern. Das sei allerdings die Ausnahme. „Das sind die schwarzen Schafe. Denen haben wir auch das schlechte Image der Lkw-Fahrer zu verdanken.“ Diese wenigen Brummifahrer, führt Mangeng aus, überholen auch bei einer Geschwindigkeitsdifferenz von zwei km/h. „Das ärgert uns ja auch. Denn ein normaler Überholvorgang dauert circa 20 Sekunden.“
Lösung des Problems
Daher schlägt der erfahrene Lkw-Lenker eine andere Lösung des Problems vor: „Die schwarzen Schafe müssen noch viel härter bestraft werden.“ Dadurch könnten einerseits die unnötigen Überholmanöver auf ein Mindestmaß gesenkt und andererseits die Gefahrenquellen minimiert werden.
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