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„Das ist medizinischer Wahnsinn"

Ärger über das Vorgehen des Landes bei der Erstellung eines neuen Spitalskonzeptes bei SPÖ-Gesundheitssprecherin Dr. Elke Sader.

Sie fordert eine „seriöse Diskussion” und die Beibehaltung der ärztlichen Nahversorgung im derzeitigen Umfang.
Besonderes Ungemach lässt das Köck-Konzept nach Ansicht von Elke Sader vor allem für das Krankenhaus Dornbirn erwarten. Wie berichtet, soll die dortige Orthopädie nach Hohenems ausgelagert und stattdessen ein onkologisches Zentrum für das Unterland eingerichtet werden. Zudem ist geplant, den Ambulanzbetrieb in der Nacht und an den Wochenenden einzustellen. „Das heißt, 44.000 Leute können nicht mehr in ihr eigenes Spital gehen, wenn sie ein akutes Problem haben”, macht Sader deutlich. Diese massive Verschlechterung treffe vor allem alte und kranke Menschen und Familien mit Kindern.

Gegenwehr

Auch der Plan, die wirtschaftlich positiv geführte Orthopädieabteilung auszulagern, lässt für die SPÖ-Landtagsspitzenkandidatin nur den Schluss zu, dass dem einzigen “. Gleiches vermutet übrigens auch der Fraktionsobmann der FPÖ Dornbirn, Walter Schönbeck. Jetzt hofft Elke Sader auf entsprechende Gegenwehr aus der Gartenstadt.

Ebenso unverständlich ist für die Gynäkologin die Konzentration der Neonatologie auf das LKH Feldkirch. „Das ist medizinisch gesehen ein Wahnsinn, denn rund zwölf Prozent der Neugeborenen benötigen eine Akutüberwachung”, betont Sader. Was voraussetze, dass jede Geburtshilfeabteilung über eine Neonatologie verfügen müsse. Zum Vergleich: eine spezialisierte Frühgeburten-Intensivstation brauchen glücklicherweise im Durchschnitt „nur” fünf Babys pro Jahr.

Landtagsanfrage

Grundsätzlich habe sie nichts gegen eine Schwerpunktsetzung, stellt die SP-Gesundheitssprecherin klar. Aber dabei dürfe es nicht zum Abbau anderer Strukturen kommen. In einer Anfrage an den Landtag will Elke Sader unter anderem auch wissen, welches Ausschreibungsverfahren für die Vergabe der Studie gewählt wurde. Sie verweist auf ähnliche Berichte, die das Büro Köck, Ebner & Partner schon für die Steiermark und Kärnten erstellte und damit „abgeblitzt” war. Kostenpunkt einer Studie: rund 260.000 Euro.

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