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„Wir haben nicht genug Arbeit“

Dornbirn - Wie in den „VN“ berichtet, stehen die traditionsreichen Textilbetriebe F. M. Hämmerle in Dornbirn vor einem Konkursantrag. Die Insolvenz soll bereits Anfang kommender Woche angemeldet werden.

An diesem Szenario hat sich auch gestern nichts geändert. Das bestätigte gegenüber den „VN“ F. M. Hämmerle-Geschäftsführer Josef Hahnl. Ändern würde sich daran nur dann etwas, „wenn sich irgend etwas Besonderes tut“, so Hahnl weiter. Das könnten etwa einlaufende kurzfristige große Aufträge sein. „Aber das wäre wie Weihnachten, und das kann ich nicht glauben“, so Hahnl weiter.

Auftragseinbruch

Er führt die großen finanziellen Probleme, in denen sich das Unternehmen befindet, auf einen abrupten Abbruch von Auftragseingängen zurück. Bis Juni hätten die Textilwerke F. M. Hämmerle auf Basis der Jahresplanung noch eine „schwarze Null“ geschrieben. Was war die Ursache dieses Auftragseinbruchs?

„Da erzählen einem die Leute alles Mögliche, aber in Wirklichkeit ist es der internationale Markt“, resigniert Hahnl. Es gibt auch noch Aufträge abzuwickeln. „Wir haben ja Arbeit, aber eben nicht genug, um unsere Liquidität erhalten zu können. Auf jeden Fall werden wir jetzt bis zum Betriebsurlaub, der vom 4. bis 18. August dauert, und auch nachher noch Beschäftigung haben. Besonders wichtig ist aber, dass die Belegschaft voll hinter dem Unternehmen steht und mit großem Einsatz dabei ist.“

„Riesiger Verlust“

„Die Ausgangssituation nach der abgewendeten Isolvenz im Jahr 2000 war für F. M. Hämmerle sicher nicht einfach. Seither hat die Geschäftsleitung alles Mögliche unternommen, um das Traditionsunternehmen wirtschaftlich zu stabilisieren.

Die aktuelle Wirtschaftslage und der Preisdruck von Seiten der Großabnehmer haben ein positives Wirtschaften massiv erschwert“, Aber auch die hohen Rohstoff- und Energiekosten spielen eine entscheidende Rolle“, so der Direktor der Wirtschaftskammer Vorarlberg, Peter Kircher, zu den „VN“. Und weiter: Es sei sehr bedauerlich, dass ein Vorarlberger Traditionsunternehmen wie F. M. Hämmerle mit all seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in eine derart schwierige Situation geraten ist. Für die Vorarlberger Wirtschaft wäre ein Aus ein riesiger Verlust.

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