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„Phototrophy“ heißt die Herbstausstellung im KUB

Das Kunsthaus Bregenz glänzt in der Herbstausstellung „Phototrophy“ mit quasirealistischen Foto-„Diamanten“ des aus München stammenden Thomas Demand (40). Die Schau wird am Freitagabend eröffnet und bis zum 7. 11. gezeigt.

Es ist die erste umfangreiche Präsentation des Künstlers in Österreich. Zum Ausklang des Ausstellungsjahres 2004 präsentiert das KUB vom 20.11. bis 9.1.2005 den „hoffnungsvollen“ österreichischen Künstler Hans Schabus (34), der eine große Rauminstallation vorbereitet.

KUB-Direktor Eckhard Schneider und Demand gaben den Medien am heutigen Donnerstag Einblick in die Ausstellung. Demand zeigt in der bisher umfassendsten Schau seiner Schlüsselwerke von 1994 bis heute auf allen vier Etagen des KUB 25 großformatige Fotoarbeiten, darunter zwei monumentale Fototapeten, sowie einen Kurzfilm. Neben speziell für die Bregenzer Ausstellung entstandenen Arbeiten hat Demand für das KUB auf zwei Stockwerken umfassende Rauminstallationen entworfen. So werden etwa im ersten Stock zwei 12,5 x 3 Meter und 9,5 x 3 Meter große Betonwände von der Decke abgehängt. Sie dienen als Träger für die Fototapeten „Lichtung/Clearing“ (2003) und „Fassade“ (2004). Die „schwebenden“ Wände beziehen sich auf den Entwurf eines „Museums für eine kleine Stadt“ von Mies van der Rohe.

Im Parterre lässt Demand im Rahmen der Reihe „KUBArena“ aus bewegten Vorhangbahnen einen temporären Spiral-Raum entstehen, in dem Demands Film „Trick“ (2004) läuft. Seit Mitte der 90er Jahre sammelt er medial bekannte fotografische Vorlagen und nutzt sie als Ausgangspunkt für seine künstlerischen Arbeiten. Gleichzeitig, so KUB-Chef Schneider, löse sich Demand vom Ausgangsbild, indem er Details und erzählerische Momente eliminiere und die Vorlage so „entleert und verdichtet“. Mit der Künstlichkeit seiner gebauten Welten nehme Demand einen Realitätsbegriff auf, der „für die Wahrnehmungserfahrung einer technologisierten und medialisierten Welt signifikant“ sei, analysierte Schneider.

Demands Fotografien einer Küche, eines Copy-Shops oder einer Parkgarage würden die Erwartungen der Betrachter nicht einlösen. Schneider: „Was auf den ersten Blick wie die Reproduktion alltäglicher Orte wirkt, erweist sich bei genaue Hinsehen als gebaute Rekonstruktion der Wirklichkeit, die den Effekt einer Fälschung hat“. Der Fotokünstler bilde der Wirklichkeit entlehnte, perfekt ausgeleuchtete Räume und Architekturen ab. Demand selbst spricht von „lebensgroßen Environments“.

Kunsthaus Bregenz: Ausstellung Thomas Demand „Phototrophy“ vom 18.9. bis 7.11.2004. Dienstag bis Sonntag 10-18 Uhr, Donnerstag 10-21 Uhr; Tel. 05574-48594-0; mailto: kub@kunsthaus-bregenz.at; Internet: http://www.kunsthaus-bregenz.at

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