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„Müllhalde“ treibt Campingplatz-Bewohner in Gisingen auf die Barrikaden.

Auf dem Campingplatz in Feldkirch-Gisingen ist es offenbar vorbei mit der Idylle
Auf dem Campingplatz in Feldkirch-Gisingen ist es offenbar vorbei mit der Idylle ©Harald Hronek
Feldkirch (amp) „Atemberaubende Natur, idyllisches Waldcamping“ wird auf dem Werbeprospekt der Feldkircher Kultur-, Kongress- und Freizeit GmbH (FKKF) versprochen. Seit einigen Monaten ist diese Idylle jedoch empfindlich gestört.

Dort, wo sich Camper eigentlich erholen möchten, lagert ein Müllberg im Verrot­tungszustand. Es stinkt im wahrsten Sinne des Wortes zum Himmel. Am ärgsten vom Gestank betroffen sind die unmittelbaren Anrainer Melanie Lins und ihr Partner Detlef Schlibe.

Jede Minute Freizeit verbringt das Paar seit neun Jahren im ganz­jährig aufgestellten Wohnwagen mit Schrebergartenvorplatz auf dem Waldcampingplatz in Feldkirch-Gisingen. Seit einiger Zeit gibt es Probleme mit den Nachbarn, einem älteren Ehepaar, das gegen die von den Waldcamping-Betreibern eingebrachte Räumungsklage prozessiert.

Für den Campingplatz-Verwalter Werner Burtscher sind die Zustände auch „wenig erfreulich“. In der Zwischenzeit ist das Ehepaar vom Campingplatz ausgezogen. Die Rest­utensilien türmen sich aber dort noch als Müllhalde. Robert Allgäuer von der FKKF bestätigt, dass es gegen das Ehepaar zur Durchsetzung der Räumungsklage bereits zwei Gerichtsverhandlungen, die letzte am 19. Juni dieses Jahres mit Lokalaugenschein vor Ort, gegeben habe, ihm aber praktisch die Hände gebunden sind, weil die Gerichtsentscheidung immer noch aussteht. Einzig die Bezirkshauptmannschaft hätte laut Ansicht Allgäuers hier Handlungskompetenz.

BH nicht zuständig

Bezirkshauptmann Dr. Bernd Salomon kennt den Fall. „Wir haben gegen das Paar wegen Verdachts auf Altersdemenz ermittelt. Laut Polizeibericht ist dies nicht der Fall und so gibt es für uns keinen unmittelbaren Anlass zum Handeln.

Salomon verweist die Angelegenheit an die Stadt Feldkirch zurück. Die BH habe mit der Kommissionierung juridisch die Kompetenz an die Stadt übertragen. Falls hygienische und sanitätspolizeiliche Maßnahmen zu treffen wären, sei der zuständige Stadtarzt einzuschalten.

Bei der Infozentrale im Feldkircher Rathaus wird Dr. Manuela Malin als Stadtärztin genannt. Dr. Malin ist im Ausland, ihr Stellvertreter und Ordinationspartner Dr. Hansjörg Heuschneider stellt fest:

„Eine Überprüfung durch uns kann nur über Auftrag aus dem Rathaus erfolgen.“ Damit schließt sich der Kreis. „Währenddessen halten Mäuse, Ratten und Ungeziefer auf der Müllhalde fröhlich Urstand. Da nützen auch zusätzlich aufgestellte Sichtschutzwände nichts“, ärgern sich nicht nur Me­lanie Lins und Detlef Schlibe auf dem Waldcampingplatz.

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