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„Mit dem Nacktputzen befreie ich mich von Alltagszwängen

"Einmal wurde ich von einem Paar nackt an der Haustüre empfangen – er bereits in freudiger Erregung!" (Roland, Nacktputzer)
"Einmal wurde ich von einem Paar nackt an der Haustüre empfangen – er bereits in freudiger Erregung!" (Roland, Nacktputzer) ©Wann & Wo
Dornbirn - Roland (Name geändert) aus Dornbirn bietet den vielleicht aufregendsten Reinigungs- Service Vorarlbergs an: Er putzt nackt! Was dahinter steckt und wie seine bisherigen Erfahrungen waren, erklärt er im Wann & W0.

„Ich habe mal ein Inserat gelesen und mich gefragt, ob ich mich das wohl auch trauen würde“, erinnert er sich an die Anfänge. „Zum Spaß hab ich dann selber ein Inserat aufgegeben und tatsächlich Antworten bekommen!“ Dass er dies nach knapp drei Jahren immer noch macht, dafür gibt es verschiedene Gründe: „Es macht mir einfach Spaß, in eine vollkommen andere Rolle zu schlüpfen als im wirklichen Leben. Mit dem Ablegen der Kleidung befreie ich mich auch von Spießigkeit und Zwängen des Alltags. Ein bißchen Vergangenheitsbewältigung ist auch dabei, denn ich bin sehr konservativ und prüde erzogen worden.“

„Geputzt wird tatsächlich“

Was gehört zu den Job-Pflichten eines Nacktputzers? Strippen oder tatsächliches Putzen? Roland erklärt: „Es gibt wohl nichts Peinlicheres, als wenn ein Mann krampfhaft versucht, sich erotisch auszuziehen. Deshalb mache ich das ganz normal wie zu Hause, nur ein bisschen langsamer und lasziver als sonst. Wenn jemand mir dabei behilflich sein möchte, ist das natürlich auch möglich.“ Der/die AuftraggeberIn sollte aber auf jeden Fall angezogen bleiben: „Ich wurde einmal von einem Paar nackt an der Haustüre empfangen, er bereits in freudiger Erregung. In diesem Moment wollte ich nur noch eines: weg!“ Geputzt wird tatsächlich. Der Auftraggeber sagt einfach, was gemacht werden soll. Roland: „Staubsaugen, Wischen, etc. Für manche Frauen ist es eine besondere Genugtuung, einem Mann beim Putzen zuzusehen, während sie selbst gemütlich auf dem Sofa sitzt und ein Glas Sekt trinkt.“ Seine Kundschaft ist nicht auf besondere Typen beschränkt, wie Roland feststellt: „Es kann sich jeder melden, der Interesse hat. Ich grenze niemanden aus.“ Aber: „Es melden sich hauptsächlich Männer, die wollen, dass ich das für die Frau/Freundin mache. Frauen, vor allem alleinstehende, sind etwas zurückhaltender, weil es – verständlicherweise – eine gewisse Überwindung kostet, einen fremden Mann ins Haus zu lassen, der dann auch noch nackt rumläuft. Einmal haben mich ein paar Mitarbeiterinnen einer Reinigungsfirma als Geburtstagsüberraschung für ihre Chefin engagiert. Die Chefin war von dieser Überraschung dann überhaupt nicht angetan und hat mich höflich wieder hinauskomplimentiert. Das war dann doch eine peinliche Angelegenheit. Es sollte vorher schon ge klärt werden, ob jemand so eine Überraschung wirklich möchte.“

„Spannung, nicht Entspannung“

Persönliche Avancen von AuftraggeberInnen kommen laut Roland manchmal vor: „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass mir das nicht schmeichelt. Allerdings bin ich nur der Animateur, der hoffentlich für ein bisschen Spannung sorgen kann. Für das Entspannen bin ich nicht mehr zuständig. Ich habe nichts gegen harmlose Berührungen, aber dabei sollte es dann auch bleiben.“ Eine Dame hat ihn gebucht und wollte eigentlich nur ein Aktmodel für ihre Malerei, das sieht Roland aber nicht so eng: „Da bin ich sehr flexibel, da ich sehr neugierig bin und immer gerne auch wieder mal was Neues mache. Unter anderem war ich schon Küchenhilfe, Kellner oder einfach nur Gesellschafter.“ Sein unvergesslichstes Erlebnis beim Nacktputzen: Ein Paar, das sich bereits nach fünf Minuten ins Schlafzimmer zurückgezogen und sich dort lautstark vergnügt hat. Nach einiger Zeit habe ich mich diskret verabschiedet“, lacht er. Für ernst gemeinte Anfragen steht Roland unter der Mail- Adresse nacktputzer72@yahoo.at zur Verfügung.

(Wann & Wo/ Mathias Bertsch)

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