"Ein Anschlag auf das Stadtbild"

In Bregenz gehen die Wogen derzeit hoch. Nicht nur im Bodensee. Stein des Anstoßes ist der beabsichtigte Umbau des Deuringschlössles in der Oberstadt. Die Kunde über das Vorhaben hat sich offenbar bis nach Wien verbreitet: Der Verein Initiative Denkmalschutz jedenfalls zeigt sich „entsetzt“ über das „Stadtbild zerstörende Projekt“. In einer Aussendung appellieren die Mitglieder „an das Kulturverständnis des Bregenzer Bauamtes und des Bundesdenkmalamtes sowie an alle verantwortlichen Politiker, diesen Kulturfrevel noch abzuwenden“.
„Eine Grässlichkeit“
Geplant ist ein rund 20 Meter hoher Lift, der den Parkplatz an der Thalbachgasse mit dem Deuringschlössle verbindet – rund die Hälfe des Lifts soll unterirdisch verlaufen, der Schacht bis zu 16 Meter in das Gestein gegraben werden. Dazu gereicht wird ein Verbindungssteg aus Stahl und Glas sowie ein Erweiterungsbau auf der Westseite samt Dachterrasse auf dem Flachdach.
Die Kritiker, darunter auch Anrainer Dr. Walter Küng, wollen zunächst das Ergebnis der für heute, Donnerstag, angesetzten Bauverhandlung abwarten. „So kann man das nicht stehen lassen. Das ist keine Geschmacksfrage, das ist eine Grässlichkeit“, findet Küng klare Worte und übt zugleich harsche Kritik am Bundesdenkmalamt. „Das Projekt wurde gemeinsam mit den Eigentümern entwickelt und wird auch während der Bauphase archäologisch von uns begleitet“, gab Landeskonservatorin Barbara Keiler gegenüber den VN in der Vorwoche grünes Licht für das Projekt.