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„Gemeinschaftliches Wohnen“ in altem Traditionshaus

Bis Anfang November sollen die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sein.
Bis Anfang November sollen die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sein. ©Laurence Feider
Die Sanierungsarbeiten im Gebäude des ehemaligen Café Rhomberg laufen auf Hochtouren.
Sanierung Bahnhofstraße 18

Nach dem ehemaligen Möbelhaus Luger, wird ein weiteres historisches Gebäude in der Bahnhofstraße demnächst mit neuem Leben gefüllt.Im Erdgeschoss des Hauses Bahnhofstraße 18 sind die Sanierungsarbeiten bereits abgeschlossen. Hier hat der in Feldkirch seit Jahren erfolgreiche Boardershop „SAJAS“ auf 330 m2 seine erste Dornbirn-Filiale eröffnet.

 

Gemeinschaftliches Wohnen

 

In den oberen Geschossen des ehemaligen Café Rhomberg laufen die Sanierungsarbeiten auf Hochtouren. Auf drei Stockwerken richtet die Stadt Dornbirn als Hauptmieter ein neues Seniorenhaus mit fünfzehn Wohneinheiten ein.  Dabei wird ein völlig neues Konzept des Wohnens im Alter umgesetzt. „Gemeinschaftliches Wohnen“ ist eine Wohn- und Lebensform welche die Möglichkeit bietet, selbständig zu leben, ohne allein zu sein. Großer Wert wird auf das Zusammenleben bei gleichzeitiger Wahrung der Selbstständigkeit und Privatsphäre in der eigenen Wohnung gelegt. „Die Bewohner unterstützen sich gegenseitig mit kleinen Gefälligkeiten und Hilfsdiensten. Dies passiert ohne jeglichen Zwang, doch mit einer gewissen Verbindlichkeit“, erklärt Elisabeth Fink vom Amt der Stadt Dornbirn. Im Erdgeschoss bietet ein Gemeinschaftsraum die Möglichkeit für gesellige Aktivitäten wie zum Beispiel eine Jasserrunde oder ein gemeinsames Frühstück. Operative Betreuung gibt es keine, lediglich eine soziale Begleitung durch Betreuer im Ausmaß von sieben Wochenstunden. Auch um die Reinigung von Stiegenhaus und Außenflächen müssen sich die Bewohner nicht kümmern. Bei kurzfristiger Erkrankung gibt es eine vorübergehende Unterstützung bei Einkäufen oder Medikamentenbesorgung.

 

Wohnen am Puls der Stadt

 

„Unabhängig sein, aber mit Verantwortung für andere – mit dem neuen Angebot hoffen wir auch der Einsamkeit und Isolation vorzubeugen“, meint Elisabeth Fink. Die Nachfrage nach dem „Gemeinschaftlichen Wohnen“ ist groß, zehn der fünfzehn Wohneinheiten zwischen 30 und 48 m2 sind bereits vermietet. Zusätzliche Attraktivität bekommt das neue Seniorenhaus durch die zentrale Lage in unmittelbarer Nähe zu Marktplatz, Geschäften, Gastronomie und Bahnhof. Gleichzeitig bekommt ein altes zum Stadtbild gehörendes Traditionshaus eine nachhaltige, hochwertige Nutzung.

 

Sanfte Sanierung

 

Saniert wird das 1903 von Franz Rhomberg errichtete Gebäude von den neuen Eigentümern Bernhard Ruetz und Martin Ruff die mit ihrer „Ländlebau“-Firma für alle Planungs- und Restaurierungsschritte verantwortlich zeichnen. „Besonders viel Wert legen wir auf eine sanfte Sanierung der vorhandenen Bausubstanz“, erklärt Bernhard Ruetz. Dabei wurden ursprüngliche Elemente wieder hergestellt und die Fassade in ihren Original-Zustand zurückversetzt. Die „Bausünden“ der 70er Jahre wurden ausgeglichen und die ursprünglich vorhandenen Rundbögen mit Original-Ziegeln neu gemauert. Auch die original Faschen sowie die Gesimse bleiben in der ursprünglichen Optik erhalten. Bei der Fassadenfarbe wurde in Zusammenarbeit mit dem Bauamt der Stadt Dornbirn ein Gelb gewählt, dass sich möglichst gut in die Optik der umliegenden Gebäude einfügt. Im Inneren werden die Holzböden, so weit sie sanierbar sind, erhalten, genau so wie die Jugendstil-Holztäfelungen. Das ganze Gebäude wurde per Lift behindertengerecht bis zum Dachgeschoss erschlossen. Außerdem konnte eine unterirdische Verbindung zur Tiefgarage vom WIFI hergestellt werden.

 

Moderate Mietpreise

 

„Uns war es ein großes Anliegen, die Mietpreise für die Bewohner in einem vernünftigen Rahmen zu halten“, so Bernhard Ruetz. Das „Gemeinschaftliche Wohnen“ kostet für die Mieter 8,80 Euro Miete pro Quadratmeter plus 2,30 Euro Betriebskosten pro Quadratmeter. Zusätzlich kann ein Servicepaket von 70 Euro pro Monat von der Stadt Dornbirn in Anspruch genommen werden. Alle Wohneinheiten sind mit einem barrierefreien Duschbad und einer Küchenzeile ausgestattet. Es gibt drei Einzimmer-Wohnungen, die anderen Einheiten sind Eineinhalb- bis  Zweizimmer-Wohnungen. „Spätestens am 1. November 2012 sind die neuen Wohnungen bezugsfähig“, verspricht Bernhard Ruetz.

 

Informationen und Anmeldeformulare für das neue Seniorenhaus gibt es im Rathaus Dornbirn in der Abteilung Soziales und Senioren, Tel.: 05572/306-3300.

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