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„Für mich ist heute schon Weihnachten...“

Reinhilde Meyer wurde von der Seniorenbörse geholfen.
Reinhilde Meyer wurde von der Seniorenbörse geholfen. ©Daniela Lais
Reinhilde Meyer

Reinhilde Meyer hat von der Seniorenbörse Bregenz ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk erhalten.

Bregenz/Lochau. Klausmühle 9, in Lochau, ist die Adresse, in der Reinhilde Meyer lebt. Die 78jährige Dame hat einen steilen Aufstieg zu ihrem Haus zu bewältigen, ein Haus, in dem sie seit 60 Jahren lebt, seit sie geheiratet hat. Es ist das älteste Haus in der Klause, 1936 erbaut. Heute lebt sie alleine dort, ihr Mann ist vor zwei Jahren verstorben, einzige Wegbegleiterin ist die eineinhalb jährige Schäferhündin Lisa. Der Blick über den Bodensee, die Nähe zum Wald und zur Natur, die Ruhe und die angenehmen Nachbarn, all das schätzt die Pensionistin, doch im vergangenen Jahr, im Sommer, kam das Wasser. „Das Wasser hat alles verändert. Der Hang wurde abgeschwemmt, der Ponystall hinter dem Haus steht nur noch auf zwei Beinen und der Zaun, der mein Grundstück einsäumt, wurde stark zerstört“, erklärt Meyer. Und mit dem zerstörten Zaun, kamen auch die Probleme. Direkt am Grundstück führt der sogenannte „Leiterliweg“ vorbei, den viele Wanderer nützen. „Die Wanderer trampelten dann über mein Grundstück, ich konnte Lisa nicht mehr aus dem Haus in den Garten lassen, das war für mich die größte Belastung“, erzählt die Lochauerin, die aufgrund einer Knieprothese schlecht zu Fuß und auf den Gartenauslauf für den Hund angewiesen ist.

Hund wurde geschlagen

In ihrer Verzweiflung, wandte sich die Pensionistin an Landesrat Erich Schwärzler, mit der Bitte, um eine Wiederherstellung des Grundstückzauns, der durch das Hochwasser zerstört wurde. „Landesrat Schwärzler schickte mir dann prompt einen Geologen von der Wildbachverbauung, der vertröstete mich aber auf eineinhalb Jahre später“, schildert Meyer den Vorfall. Zwischenzeitlich wurde das Problem immer größer, die Pensionistin war mit dem Temperament des jungen Hundes, der seinen täglichen Auslauf einforderte, schlichtweg überfordert. „Ich konnte Lisa auch nicht einfach laufen lassen, sie verteidigt ihr Revier und bellt die Wanderer an, wenn etwas passiert, ist es meine Schuld als Hundehalterin“, erklärt Meyer. Vor zwei Monaten spitzte sich die Lage schließlich zu. Lisa war im Garten unterwegs, Wanderer die den unterspülten „Leiteliweg“ aufsuchen wollten, querten das Grundstück von Reinhilde Meyer. Schäferhündin Lisa verteidigte das Revier und bellte die Wanderer an, worauf einer von ihnen mit dem Wanderstock auf die junge Hündin einschlug. „Das war der Punkt, an dem ich wusste, es muss eine Lösung her. Meine Lisa ist mein ein und alles, sie gibt mir Sicherheit und ist meine Freundin“, erzählt die Pensionistin. In ihrer Not rief sie die Seniorenbörse Bregenz an und schilderte das Problem. Dann ging alles Schlag auf Schlag. Gottfried Schröckenfuchs und Anton Wirtensohn von der Seniorenbörse nahmen sich des Problems an und telefonierten mit ehrenamtlichen Helfern. „Am 14. Dezember habe ich dann einen Anruf erhalten, dass sich ein Herr das Problem ansieht und einen Tag später war der Zaun repariert“, erklärt Meyer überglücklich und ergänzt: „Für mich ist heute schon Weihnachten, dass ist das schönste Geschenk das man mir machen hätte können, ich möchte mich ganz herzlich dafür bedanken. So etwas muss gesagt werden, das sind alles ehrenamtliche Helfer, man sollte das Ehrenamt noch viel mehr in den Vordergrund stellen.“ LAI

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