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„Elefantenrennen“ sorgen für Ärger und Stau auf A 14

©Eigentlich verboten: Ein Lkw überholt einen Lkw. Und schnell staut es sich dahinter.
Schwarzach (VN-hey) - Wenn Lkw andere Lkw überholen, wird der Verkehrsfluss gestört. Polizei ist kulant.

Täglich gehen beim ÖAMTC Beschwerden über sogenannte Elefantenrennen auf der Rheintalautobahn ein. „Die Anrufer ärgern sich sehr darüber, wenn ein Lkw einen anderen Lkw überholt und dadurch die Straße blockiert wird“, berichtet ÖAMTC-Experte Jürgen Wagner von seinen Erfahrungen. Und der Unmut ist berechtigt, schließlich sind die Überholmanöver der Schwertransporter eigentlich verboten.

Gefahrloser Überholvorgang

„Der Überholvorgang muss gefahrlos und sicher vonstattengehen. Und dazu benötigt es einen Geschwindigkeitsunterschied von rund 20 km/h“, klärt Chefinspektor Meinrad Müller auf. Diese 20 Stundenkilometer Differenz können die Lkw gleichwohl nicht erreichen. Die gesetzliche Begrenzung liegt bei 80 km/h, auch wenn es in der Praxis meist 88 Stundenkilometer sind. Es reicht nicht aus. Das ist der Polizei bewusst. Aus diesem Grund zeigen sich die Beamten gegenüber den Lkw-Fahrern auch kulant. „Wir gewähren eine Toleranz. Ein Lkw darf zum Überholen nicht länger als eine Minute beziehungsweise nicht mehr als einen Kilometer benötigen“, erklärt Müller. Andernfalls droht eine Strafe. In der Regel muss der betroffene Lenker dann mit einer Geldbuße oder einer Anzeige rechnen.

Überholverbot ist Thema

Ein grundsätzliches Überholverbot, wie es in Tirol bereits eingeführt wurde, wäre auch für Vorarlberg denkbar. Allerdings gibt Müller die Kuriosität dieses Vorschlags mit zwinkerndem Auge zu bedenken. „Es ist ja eh schon verboten, daher braucht es die Doppelung eigentlich nicht.“ Die Polizei sieht sich folglich nicht als Gegner der Verkehrsteilnehmer, sondern vielmehr als Partner. „Wir wissen um die Terminvorgaben der Lkw-Fahrer. Uns ist nur wichtig, dass durch die Elefantenrennen niemand gefährdet wird.“ Die vielen Stausituationen, die mit den Lkw-Überholaktionen einhergehen, stellen allerdings eine ganz andere Problematik dar. Denn das vermehrte Verkehrsaufkommen auf der Rheintalautobahn führt auch schneller zu Rückstau, ist sich Müller sicher. „Der Ziehharmonikaeffekt setzt ein, sodass viele Verkehrsteilnehmer stark abbremsen müssen. Das ist natürlich lästig und kann gefährlich werden.“

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