Bregenz – Blitz. Blitz. Blitz. Alle fünf Minuten – rund 300 Mal am Tag. So oft werden Schnellfahrer in Vorarlberg von stationären Radarboxen, mobilen Messfahrzeugen und Laserpistolen der Geschwindigkeitsübertretung überführt. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 106.251 Anzeigen und Organmandate bei der Landesverkehrsabteilung protokolliert. Das entspricht einer Zunahme von 15 Prozent im Vergleich zum Jahr 2010 – Tendenz steigend.
Hohe Präsenz und gute Technik
„Wir haben 2011 die Präsenz vor Ort erhöht. Das bedeutet, dass wir auf den Straßen vermehrt kontrolliert haben“, begründet Rudolf Salzgeber, Chef der Verkehrspolizei, den Anstieg der „Blitzer“. Außerdem hätte sich die Technik verbessert. Vereinfachte Messungen, die auch Kontrollen über eine größere Distanz ermöglichen, treiben die Messzahlen nach oben. Selbst die 49 eingesetzten Laserpistolen tragen ihren Teil dazu bei. Schließlich stiegen die Lasermessungen um 39 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an. Dabei hätte das Gesamtergebnis noch deutlicher ausfallen können. Doch das Abstandsmess-Fahrzeug, das auch Geschwindigkeiten kontrolliert, war über Monate hinweg einfach nicht einsatzfähig.
Top-Blitzer im Ländle
Aktuell gibt es in Vorarlberg 37 stationäre Radarstandorte. Die Radarbox auf der S 16 im Klostertal stellt dabei eine der lukrativsten Messstationen dar. „Es handelt sich um eine internationale Verkehrsroute, wo die Verkehrsteilnehmer auch mal sehr flott unterwegs sein können“, erklärt Salzgeber. Der Standort am Ende des Achraintunnels in Richtung Bregenzerwald zählt ebenfalls zu den Top-Blitzern im Ländle. „Das verstehe ich allerdings nicht. Dort ist es sehr gefährlich. Eigentlich unglaublich, wie oft es dort auslöst.“ Allgemein sei zu beobachten: Je stärker eine Straße frequentiert wird, desto häufiger löst die Radarbox aus.
Mindestens vier Millionen Euro
Wie hoch die Einnahmen aus den Geschwindigkeitsübertretungen in Summe sind, konnte weder von den Vorarlberger Behörden noch vom Innenministerium eindeutig beantwortet werden – dezidierte Zahlen sollen für diesen Bereich nicht erhoben worden sein. „Die Strafen belaufen sich pro Anzeige auf 30 bis 220 Euro“, zeigt Jürgen Wagner vom ÖAMTC die große Spannweite auf. Etwas exakter sind die Schätzungen des Innenministeriums. Da die meisten Geschwindigkeitsüberschreitungen zwischen zehn und 30 Stundenkilometer betragen würden, müssten durchschnittlich zwischen 40 und 60 Euro je Anzeige gezahlt werden. Bei über 100.000 Verstößen gegen die vorgegebene Höchstgeschwindigkeit würde – unter dieser Annahme – ein Mindestbetrag von rund vier Millionen Euro eingenommen. Eine stolze Summe. Aber auch ein reiner Schätzwert.
(VN)
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