Josef Rupp I war gerade mal 13, als er erstmals selbstständig Käse erzeugte. Schon in den 20er-Jahren exportierte er Emmentaler-Laibe nach Italien, Nordafrika und Amerika. Mitte der 30er-Jahre legte er mit dem Kauf des Werks in Lochau das Fundament für die Schmelzkäse-Produktion und damit für eine beeindruckende Erfolgsstory einer familiengeführten Käserei. Josef Rupp II und nach dessen plötzlichem Tod seine Frau Komm.-Rat Gertrud Rupp bauten mit dem Enzian- und anderen Schmelzkäseköstlichkeiten eine Marke mit Weltgeltung auf, auch namhafte Investitionen in moderne Produktionsanlagen datieren in ihrer Ära. Seit 2000 stellt Generation bzw. Josef Rupp III die Weichen für globales Wachstum und Erfolg. Der Erwerb des jahrzehntelangen genossenschaftlichen Mitbewerbers Alma und der Neubau der Firmenzentrale in Hörbranz, in der 100-jährige Erfahrung und Tradition mit topmodernen Technik-, Hygiene-, Produktions- und Logistikkonzepten buchstäblich verschmelzen, markieren den vorläufigen Höhepunkt einer unternehmerischen Erfolgsgeschichte, die über die Landesgrenzen hinaus ihresgleichen sucht. Apropos Wachstum: Schon in die Planung des neuen Werks Hörbranz ließ Rupp Erweiterungsszenarien einfließen, die eine Verdoppelung des Produktionsausstoßes und sogar mehr als die Verdoppelung der Lagerkapazitäten möglich machen würden, sobald organisches Wachstum oder weitere Akquisitionen dazu zwingen.
Bauern verdienen gut
In welch sensiblem Umfeld ein Unternehmen wie Rupp agiert, macht der aktuelle Molkerei-Boykott deutscher und einzelner österreichischer Milchbauern deutlich. Dr. Josef Rupp auf VN-Anfrage gestern dazu: Speziell in Österreich ist das Aufbegehren unverständlich, die Bauerneinkommen waren noch nie so hoch wie heute. Man darf nicht nur den Milchpreis, man muss das Gesamtpaket inklusive Förderungen sehen. Als Käserei trete Rupp zwar fast nur als Käufer von Käse auf, doch wisse er, dass seine Lieferanten für den Liter Milch zwischen über 40 und 55 Cent (incl. MWSt.) erhalten.
Käserei Rupp feiert 100-jähriges Bestehen und neues Werk Hörbranz drei Tage lang.
Quelle: Erich Ortner
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