Wüssten Firmen ebenso schlecht über ihre Kapitalgebarung im Bereich des Kapitals wie über ihre Mitarbeiter Bescheid, so würden sie mit ihren Investoren in Schwierigkeiten kommen, betonte Barber am Rande des Wirtschaftsforums. Besonders bei den dienstleistungs- und wissensgetriebenen Branchen in der Wirtschaft ist es für Barber der Mitarbeiter und nicht das Kapital, welche den Unterschied ausmachen. Die Mitarbeiter müssten sich im Unternehmen menschlich behandelt fühlen können und mit den Zielen identifizieren können. Wie steht Barber zur Möglichkeit der Beteiligung von Mitarbeitern an Unternehmen? Partner zu sein in einem Unternehmen ist motivierend und es stellt eine andere Art der Motivierung dar als ein Bonus. Ich persönlich bin für solche Beteiligungen.
Wertschöpfung steigern
Statisch gesehen würden Firmen, die ihre Mitarbeitern am Erfolg beteiligen, längerfristig wirtschaftlich viel besser über die Runden kommen würden, betonte Barber, der als Direktor der Boston Consulting Group tätig ist und seit knapp drei Jahrezehnten in verschiedenen Funktionen und Ländern für das Unternehmen ist. Erfolgreiches Mitarbeitermanagement ist für ihn das non plus ultra. Ein Mitarbeiterstab dürfe keinesfalls nur durch die Kostenbrille betrachtet werden. Studien belegen deutlich, dass ein richtiges Management in diesem Bereich die Wertschöpfung pro Mitarbeiter um bis zu 30 Prozent steigern kann.
Interaktion gefragt
Kann leistungsorientierte Bezahlung ebenso zur Motivation der Mitarbeiter führen? Firmenchefs dürfen nicht glauben, dass es nur darum geht, die Leistung des Einzelnen transparent zu machen. Ein Unternehmen ist nämlich mehr als die Summe der Individuen. Es geht viel mehr um die Zusammenarbeit und das Zusammenspiel wie einer Jazzband und die Interaktion in den Netzwerken der Firmen. Grundsätzlich macht es für Barber Sinn, die Mitarbeiter nach ihrer Leistung zu bezahlen. Eine leistungsorientierte Bezahlung darf allerdings nicht das einzige sein, das ein Unternehmen in Sachen Mitarbeitermanagement in die Tat umsetzt. Grundsätzlich sollte ein Firmenchef sehr wohl darauf achten, welche Leistung Mitarbeiter bringen. Und sich nötigenfalls von ganz Schwachen trennen. Von Regeln, wonach Firmen jährlich zehn Prozent Leistungsschwächere entlassen sollte, hält Barber allerdings nichts: Starre Regeln sich nie eine gute Sache.
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