Jetzt gab es die Quittung: Am Freitag wurde der Mann vom Landgericht Frankfurt zu zwei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt, nachdem er mit rund 1,8 Kilogramm Kokain-Zubereitung im Koffer am Frankfurter Flughafen erwischt wurde.Der vorsitzende Richter begründete die milde Strafe mit einer besonderen Naivität des Angeklagten. Gleichwohl habe er mit bedingtem Tatvorsatz gehandelt.
Er sollte “Erbschaftsdokumente” überbringen
Nach der Trennung von seiner Ehefrau hatte der Angeklagte dem Gericht zufolge vier Jahre lang mit seiner Internet-Freundin “Daphne” gechattet, ohne sie persönlich kennenzulernen. Plötzlich erhielt er von “Daphne” den Auftrag, nach Ecuador zu fliegen und von dort aus Erbschaftsdokumente ihres verstorbenen Vaters zu einem Finanzexperten nach London zu bringen. Mit dem erhofften Erbe könne sie sich mit ihm eine gemeinsame Zukunft vorstellen, hieß es. In dem Koffer befand sich neben diverser Papiere das Rauschgift.
Das Gericht äußerte im Urteil Zweifel daran, ob es “Daphne” tatsächlich gibt. Von Afrika aus agierten immer wieder Internet-Kriminelle, die mit gefälschten Kontaktaufnahmen Rauschgifttransporte organisierten.
(APA)
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