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Zwei Beine für Pflege und Betreuung in den Regionen

Manfred Zumtobel, Gemeindeverbandspräsident Sonderegger, Landesrätin Schmid und connexia-Geschäftsführer Hebenstreit (v.l.) erläuterten den aktuellen Stand bei der Umsetzung von Case- und Care-Management
Manfred Zumtobel, Gemeindeverbandspräsident Sonderegger, Landesrätin Schmid und connexia-Geschäftsführer Hebenstreit (v.l.) erläuterten den aktuellen Stand bei der Umsetzung von Case- und Care-Management ©VLK
Bregenz  – Case- und Care-Management sind die maßgeblichen Instrumente, mit denen das Land Vorarlberg in allen Landesteilen eine bestmögliche Versorgung für pflege- und betreuungsbedürftige Menschen und deren Angehörige sicherstellen möchte.

Die praktische Umsetzung des Case-Managements in Zusammenarbeit mit den Gemeinden und der connexia ist bereits in vielen Landesteilen erfolgreich gestartet, erläuterten Landesrätin Greti Schmid und Gemeindeverbandspräsident Harald Sonderegger am Donnerstag, 15. März 2012, im Landhaus den aktuellen Stand.

Dabei verglichen sie Case- und Care-Management mit zwei Beinen, die die Weiterentwicklung des Pflege- und Betreuungssystems in den Regionen tragen sollen. Zur Ermittlung des zukünftigen Bedarf an Leistungen wurde das Land in 19 Planungsregionen eingeteilt, die sich einerseits an gewachsenen Strukturen orientieren und anderseits über die Gemeinden definiert wurden. Dabei sollen die Altersstruktur einer Region ebenso berücksichtigt werden, wie die Anzahl der Pflege- und Betreuungsbedürftigen. “Die Devise lautet nach wie vor ‘so viel wie möglich ambulant, so viel wie nötig stationär'”, sagte Landesrätin Schmid. Dabei gilt es, dass alle Systeme und Angebotsträger in Zukunft enger miteinander kooperieren und ihre Leistungen aufeinander abstimmen. In elf “Pflege-Regionen” wurde im Oktober 2011 mit der Umsetzung von Case-Management begonnen.

Care Management meint Aufbau, Planung und Steuerung einer weitestgehend verbindlichen, standardisierten und aufeinander abgestimmten Zusammenarbeit professioneller Dienste und freiwilliger Akteure in der Region. Auf diese Weise soll eine optimale Vernetzung aller Leistungsanbieter in und mit der Gemeinde bzw. gleichermaßen auf regionaler Ebene erzielt werden. Mit der flächendeckenden Umsetzung dieses Modells rechnen Gemeindeverbandspräsident Sonderegger und der zuständige Experte Manfred Zumtobel in zwei bis drei Jahren.

Im Rahmen des Case-Management wird sichergestellt, dass Menschen die Betreuung und Pflege benötigen, durch sogenannte Fallbegleiter, professionelle Abklärung und Begleitung für eine optimale Lösung erhalten. “Die pflegebedürftigen Menschen und ihre Angehörigen sollen in ihrer Gemeinde bzw. in der Region eine qualifizierte Beratung erhalten und wenn nötig konsequent weitervermittelt oder begleitet werden”, so connexia-Geschäftsführer Martin Hebenstreit.

Case-Management beinhaltet ein abgestuftes Angebot, das je nach Bedarf und Situation des pflegebedürftigen Menschen eingesetzt wird. Das kann nur ein Gespräch zur Erstinformation sein oder auch eine umfangreiche Beratung. Wenn notwendig wird gemeinsam mit den Betroffenen eine Lösung in Form einer Ziel- und Maßnahmenvereinbarung erarbeitet. Und in sehr komplexen Fällen kommt es zu einer kontinuierlichen Fallbegleitung. Dabei gilt es stets den Grundsatz “Hilfe zur Selbsthilfe” zu beachten und die Selbstbestimmung zu fördern. Entscheidend für den Erfolg von Case-Management ist die Bereitschaft aller lokalen und regionalen Akteure zur Kooperation.

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