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Zugunglück in New Jersey: Eine Tote und Dutzende Verletzte

Dutzende Verletze nach Zugunglück
Dutzende Verletze nach Zugunglück ©AP
Im US-Staat New Jersey ist ein voll besetzter Pendlerzug aus New York in einen Kopfbahnhof gerast. Dabei kam am Donnerstag mindestens ein Mensch ums Leben, wie Gouverneur Chris Christie sagte.
Zugunglück in New Jersey

Manche Medien berichteten zuvor sogar von mindestens drei Toten. Mehr als 100 weitere Menschen wurden verletzt, einige von ihnen lebensgefährlich. Der Zug und der Bahnhof in der Stadt Hoboken wurden stark beschädigt. Die Ursache für das Unglück steht noch nicht fest. Hoboken liegt über den Hudson River hinweg gegenüber von New York City.

Zeugenaussagen zufolge raste der Zug mit vier Wagen zur Hauptverkehrszeit offenbar nahezu ungebremst in den 109 Jahre alten Bahnhof. Er fuhr durch Absperrungen in den Eingangsbereich des Bahnhofs, knickte Pfeiler um und kam in einer belebten Gegend zwischen dem Wartebereich des Bahnhofs und einem Bahnsteig zum Stehen. Zu sehen war ein Gewirr aus geborstenem Beton, verbogenem Metall und herunterhängenden Kabeln. Menschen zogen Betonteile von blutenden Opfern weg, Passagiere zerbrachen Waggonfenster und kletterten aus dem Zug.

“Viele schwere Verletzungen”

Die Sprecherin der Verkehrsgesellschaft New Jersey, Jennifer Nelson, sagte: “Es gibt viele Verletzungen, viele schwere Verletzungen im Augenblick.” Sie wisse bislang nicht, wie schnell der Zug gewesen sei, als er am Ende der Strecke auf den Puffer gestoßen sei. Ihre Kollegin Nancy Snyder sagte, die Behörden untersuchten, wie es zu dem Unfall kommen konnte. Der Zugverkehr nach und von Hoboken weg wurde ausgesetzt.

Der Zug war nicht mit einer Technik ausgerüstet, die Schnellzüge automatisch abbremsen kann, wie es hieß. Die US-Eisenbahnen sollen entsprechende Systeme installieren, die Umsetzung verläuft aber langsamer als erwartet. Die Frist wurde mehrfach verschoben, mittlerweile ist der Termin dafür der 31. Dezember 2018.

“Wie eine Explosion”

Fahrgast Ross Bauer sagte, es habe einen abrupten Halt gegeben. Durch den Ruck seien die Menschen aus ihren Sitzen geworfen worden. Die Lichter seien ausgegangen und er habe ein krachendes Geräusch gehört – wie eine Explosion.

Fahrgast Bhagyesh Shah sagte dem Sender NBC New York, er erinnere sich daran, wie “wir über den Bahnsteig pflügten. Es dauerte einige Sekunden, es fühlte sich aber wie eine Ewigkeit an.” Der Zug sei überfüllt gewesen, besonders die ersten beiden Wagen. Nancy Bido, die ebenfalls in dem Zug mitfuhr, sagte dem Sender WNBC-TV in New York, der Zug habe sich nicht verlangsamt, als er in den Bahnhof eingefahren sei, und habe auch nicht angehalten. “Er fuhr wirklich schnell und der Sackbahnhof war im Grunde die Bremse für den Zug”, sagte sie.

Hätte der Unfall verhindert werden können?

Seit Jahren sollen automatische Bremssysteme in den US-Zügen installiert werden. Die Frist wurde wieder und wieder verschoben. Der Unglückszug hatte noch keines.

Hoboken ist von den Passagierzahlen der fünftgrößte Bahnhof der Verkehrsgesellschaft NJ Transit. An Werktagen werden hier rund 15 000 Passagiere gezählt. Es ist die Endstation einiger Zuglinien und ein Umsteigebahnhof für viele Pendler, die nach New York City wollen.

2011 kam es in demselben Bahnhof bereits einmal zu einem schweren Unfall. Damals wurden 30 Menschen verletzt. Ein Pendlerzug war an einem Sonntagmorgen in die Puffer am Ende der Schienen gekracht.

»S U L L Y on Twitter So this happened in Hoboken. An NJ Transit train blasted through a wall after going off the tracks. No word on injuries. #Hoboken #Train«
»Leon O on Twitter Omg crash at Hoboken #hoboken #traincrash«
»Agence France-Presse on Twitter ULTIMAHORA #HOBOKEN Al menos 3 muertos, según las autoridades, por el descarrilamiento de un tren en Nueva Jersey #AFP«
»tagesschau on Twitter USA: Mehr als 100 Verletzte bei Zugunglück nahe New York https://t.co/b33KFlsMaa #NewJersey #Hoboken«

(APA/AFP)

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