Zu Fuß quer über die Alpen

Nicht ohne Grund zählt der Transalpine-Run zu den größten Herausforderungen für Bergläufer. Immerhin gilt es, innert acht Tagen insgesamt 273,73 Kilometer und 15.436 Höhenmeter in vier Ländern hinter sich zu bringen. Gestartet wird heute in Oberstdorf im Allgäu, Ziel ist Latsch in Südtirol. Eben dieses wollen auch Ralph Klisch aus Bludenz und Stefan Zäh aus Bayern erreichen. Sie sind eines der 324 Zweier-Teams aus 30 Nationen.

Hinter der Startnummer 131 verstecken sich jedoch nicht nur zwei begeisterte Läufer, sondern auch zwei Persönlichkeiten, die mit ihrer Teilnahme ein Zeichen setzen wollen. Sie stellen sich in den Dienst der guten Sache, wollen dem elfjährigen Hanno aus Raggal helfen. Der schwerst behinderte Bub braucht dringend ein neues Pflegebett. Zusätzlich soll die Organisation „Wings for life“ unterstützt werden. „Die Idee entstand Anfang des Jahres, als ich mit meinem Freund, Arbeitskollegen und ‚Stunde des Herzens‘-Initiator Joe Fritsche über den Lauf redete“, erzählt Ralph Klisch nicht ohne Stolz. Weil beide von der Idee begeistert waren, eröffneten sie Lauf-Partner Stefan Zäh den Plan und konnten auch ihn überzeugen. „Viel Überredungsarbeit mussten wir jedoch nicht leisten“, lacht Klisch. Gemeinsam machten sie sich auf Sponsorensuche und waren dabei erfolgreich. Vor dem heutigen Start ist die Aufregung und Anspannung groß: „Dass wir für den guten Zweck laufen, hat natürlich den Druck enorm erhöht. Aber der Lauf hat somit auch einen übergeordneten Sinn erhalten.“ Vorgenommen hat sich Ralph Klisch mindestens das Durchkommen. Insgeheim hofft er jedoch auf einen Platz unter den ersten fünf in der „Master-Men“-Kategorie. Mehrmals hat er an dem Berg­lauf schon teilgenommen. Und auch sonst kann er auf eine lange Läuferkarriere zurückblicken, die 1978 begann. Noch immer ist das Laufen eine seiner größten Leidenschaften. Die auch von seiner Familie geteilt wird: „Meine Frau und meine Kinder stehen voll hinter dem was ich mache und unterstützen mich. Sie haben mich auch schon zu vielen Rennen begleitet“, freut er sich.

Dass Ralph Klisch ein sehr sozial engagierter Mensch ist, beweist nicht nur seine Teilnahme am Transalpine-Run für den guten Zweck, sondern auch sein Beruf. Seit 15 Jahren arbeitet er als Anästhesiepfleger im Krankenhaus Bludenz. Auch in seiner Freizeit stellt er sich gerne in den Dienst der guten Sache. Als Jugendteamleiter beim Alpenverein Bludenz ist er regelmäßig mit jungen Menschen in den Bergen unterwegs und bringt ihnen die Liebe zur Natur näher. Darauf freut er sich auch schon nach dem überstandenen Lauf. In den drei bis vier Ruhewochen mit wenig Sport kann er dann die Natur in vollen Zügen genießen.

Ralph Klisch ist Anästhesiepflege im Krankenhaus Bludenz Geboren: 12. September 1966 Wohnort: Bludenz Familie: verheiratet, drei Kinder Hobbys: Laufen, Badminton, Alpenverein Bludenz

4 Länder, 8 Tage, 273,73 Kilometer, 15.436 Höhenmeter

Der Transalpine-Run gilt seit seiner Premiere 2005 als eine der größten Herausforderungen für Berg- und Trailläufer.

1. Etappe, 3. September: Oberstdorf (GER) – Hirschegg (AUT), 27,2 km, 1806 Hm
2. Etappe, 4. September: Hirschegg (AUT) – Schruns (AUT), 53,2 km, 2481 Hm
3. Etappe, 5. September: Schruns (AUT) – Galtür (AUT), 43,1 km, 2672 Hm
4. Etappe, 6. September: Galtür (AUT) – Scuol (CH), 39,92 km, 2339 Hm
5. Etappe, 7. September: Scuol (CH) – Bergsprint, 6,19 km, 936 Hm
6. Etappe, 8. September: Scuol (CH) – Mals (ITA), 37,02 km, 1332 Hm
7. Etappe, 9. September: Mals (ITA) – Schlanders (ITA), 36,9 km, 2063 Hm
8. Etappe, 10. September: Schlanders (ITA) – Latsch (ITA), 30,2 km, 1807 Hm

Mehr Informationen gibt es im Internet unter www.transalpine-run.com

(VN)