AA

Zitate der Woche: "Die Koalition hat die Totenglöckerln schon gehört"

So ganz nach Plan verlief die Wahl für beide nicht...
So ganz nach Plan verlief die Wahl für beide nicht... ©APA
Herrschte vor der Nationalratswahl vor einer Woche noch allenthalben Optimismus, ging bei den Politikern in der vergangenen Woche das große Erklären los. Und irgendwie lässt sich immer begründen, warum eigentlich alles gut ist.

“Ich will ehrlich gesagt nicht von Strache geliebt werden. Maximal von seinen Wählern.”
ÖVP-Obmann Michael Spindelegger vor der Wahl.

“Schaue ich so aus, als wäre ich schon ein völliges Nervenbündel?”
Spindelegger bei der Stimmabgabe noch gelassen.

“Das Bauchgefühl ist in Ordnung”
Auch Faymann fühlt sich zu dem Zeitpunkt noch gut.

“Ich habe mir noch keine Gedanken über eine Zukunft ohne Politik gemacht.”
BZÖ-Obmann Josef Bucher ahnt scheinbar schon, was auf ihn zukommt.

“Ich rufe heute aus das Match um Platz 1 in Österreich.”
FPÖ-Generalssekretär Harald Vilimsky zu optimistisch.

“Ich halte Spitzenpolitiker für lernfähig.”
Auch Bundespräsident Heinz Fischer ist Optimist.

“Die Mariahilfer Straße hat das Wahlergebnis nicht verschlechtert.”
Bürgermeister Michael Häupl kennt das Ergebnis schon…

“Die Österreicher sind gescheiter, als man sie manchmal vielleicht hält.”
und kann es auch erklären.

“Warum sollen wir eine Zwangsehe mit der FPÖ eingehen? Sie ist sonst auch gegen eine Zwangsehe.”
Mit den Blauen will der Bürgermeister weiterhin nicht verheiratet sein, weder freiwillig noch unter Zwang.

“Ich gehe mit großer Grandezza und Souveränität aus dem Amt.”
Vorhang für Claudia Schmied (SPÖ).

“Trauer muss Elektra tragen. Jetzt muss man erst einmal die Watschen verdauen.”
VP-Seniorenobmann Andreas Khol greift zu dramatischen Vergleichen…

“Diesmal hat die Koalition die Totenglöckerln schon gehört.”
und warnt schon vor einem Begräbnis für SPÖ und ÖVP.

“Wenn Parteien unter 30 Prozent liegen, ist es übertrieben, von einer Volkspartei zu reden.”
Jetzt wackelt sogar der Parteiname – ÖVP-Generalsekretär Hannes Rauch.

“Die SPÖ machte einen primitiven Retro-Wahlkampf, allerdings professionell. Die ÖVP machte auch einen sehr primitiven Wahlkampf, allerdings sehr unprofessionell.”
Wahlkampfanalyse à la Ferry Mayer, Ex-VP-Nationalrat.

“Der Abstand zwischen der ÖVP und der SPÖ ist enger geworden.”
Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll dagegen kann kein schlechtes Ergebnis erkennen.

“Der Vorarlberger weiß sehr wohl, was er an der ÖVP hat.”
Auch ÖVP-Klubobmann Roland Frühstück trotzt den Verlusten seiner Partei.

“Der Stimmzettel ist zu kompliziert. Viele Menschen haben sich nicht ausgekannt.”
Burgenlands ÖVP-Chef Franz Steindl glaubt, einen Grund zu kennen.

“Der Stadtparteichef bringt keinen geraden Satz in einem TV-Interview raus.”
Strenge Ex-ZiB-Moderatorin: Wiens Innenstadt-Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel (ÖVP) macht in Landesparteichef Manfred Juraczka einen Schuldigen aus.

“In erster Linie ist dieses Ergebnis dem segensreichen Wirken von Faymann und Spindelegger in Wien zu verdanken.”
Der steirische FPÖ-Chef Gerhard Kurzmann erklärt den Erfolg der steirischen Freiheitlichen.

“Die FPÖ führt keinen Wahlkampf, wir sind Wahlkampf.”
Heinz-Christian Strache kann nicht anders.

“Wir sind nicht komplett tot”
BZÖ-Sprecher Rainer Widmann sieht seine Partei auch außerhalb des Parlaments noch ein bisschen am Leben.

“Er soll die Flügelschuhe nehmen und dem Strache auf den Schoß fliegen, er wird sicher viel Freude mit der Operettendiva haben.”
Der Orange NEO-Parteichef Gerald Grosz über den hinausgeworfenen Stefan Petzner.

“Lieb und sympathisch ist ein Hund auch.”
Petzner begegnet seinem Ex-Parteichef Josef Bucher dafür mit Tierliebe.

“Sie hat viel Potenzial, hat viel mit Frank zu tun und weiß am besten, was er meint”
Die Karrierekriterien im Team Stronach verrät die steirische Obfrau Waltraud Dietrich.

“Heute ist der Tag, an dem Landesräte abgesetzt werden.”
Von Frank Stronach abgesetzter Salzburger Landesparteichef Hans Mayr.

“Ich kann mich nicht den ganzen Tag mit der Partei und mit einem alten Menschen beschäftigen, der sich das Recht herausnimmt, über alle Landesparteien zu bestimmen.”
Nochmals Mayr.

“Ich bin überzeugt, dass es eine Strategie gibt – nur kenne ich sie nicht!”
Der abservierte Klubobmann Robert Lugar glaubt, wenngleich er “verwundert” ist, immer noch irgendwie an Frank Stronach.

“Ich bin zwar niemand, der an seinem Posten klebt, aber es wäre wesentlich angenehmer, wenn man mich in die jetzige Gesamtstrategie miteinbezogen hätte”
Lugar zeigt nobel “Verwunderung” über das, was ihm widerfahren ist.

“Das ist halt so.”
Vorarlbergs Team Stronach-Obmann Christoph Hagen zu den Massenabsetzungen des Parteigründers.

“Es gibt überhaupt nichts, alles ist ganz normal.”
Hagen findet nochmals nichts Besonderes daran.

“Ich bin stolz auf die Wählerinnen und Wähler, weil sie so viel Mut gezeigt haben, sich für eine Partei zu entscheiden, die sie gar nicht so genau kennen.”
Angelika Mlinar von den NEOS dankt für blindes Vertrauen.

“Wir arbeiten auch mit systemischen Aufstellungen. Ich bin ein großer Fan dieses Zugangs und dieser Arbeitsweise.”
NEOS-Chef Matthias Strolz will zwar kein Esoteriker sein, …

“Ich habe fünf Tage und vier Nächte im Wienerwald verbracht, alleine, fastend, sinnierend. Am vorletzten Abend habe ich die Nacht am Lagerfeuer durchwacht. Am letzten Tag bin ich auf einem Felsen gesessen und habe folgendes geschrieben: ‘Du bist ein Gärtner des Lebens. Kultiviere Formen und Felder sämtlicher Art.'”
… aber Poltik ist für ihn eine “spirituelle Disziplin”.

“Es war irgendwie spürbar, dass es nur einen einzigen Modus der Kooperation mit ihm geben kann, und der lautet Unterwerfung.”
Warum die NEOS nicht mit Frank Stronach zusammenarbeiten konnten, nochmals Strolz.

“Meine Droge ist die Energie.”
Strolz diesmal als Junkie.

“Meine Produktlebensdauer war abgelaufen.”
Kurt Gartlehner, SPÖ-Abgeordneter, der unter anderem angesichts seiner Hochegger-Geschäftsbeziehung nicht mehr für den Nationalrat kandidierte.

(APA)

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Politik
  • Zitate der Woche: "Die Koalition hat die Totenglöckerln schon gehört"