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Zeugen haben Angst, gegen Hells Angels auszusagen

Mehrere Zeugen haben Angst vor einer Aussage.
Mehrere Zeugen haben Angst vor einer Aussage. ©dapd / Symbolbild
Vertagter Prozess gegen zwei Mitarbeiter des berüchtigten Rockerclubs: Sie bestreiten, einen langjährigen Rivalen verletzt und bedroht zu haben.

Alle Zeugen haben Angst, gegen die Hells Angels auszusagen“, sagte das mutmaßliche Opfer. Nur die Lebensgefährtin des 50-Jährigen hat bislang beim Strafprozess gegen die beiden Mitglieder des berüchtigten Rocker- und Motorradclubs eine Zeugenaussage gemacht. „Ich schrie um Hilfe, aber niemand half“, sagte die Frau.

Drohung bei Zeltfest

Den beiden unbescholtenen Rockern wirft die Staatsanwaltschaft Feldkirch vor, sie hätten am 28. April bei einem Zeltfest des Motorradclubs Road Devils in Hohenems den seinen Geburtstag feiernden Motorradfahrer bedroht und leicht verletzt. Der Strafprozess am Landesgericht Feldkirch wurde zur Einvernahme weiterer Zeugen vertagt. Von Amts wegen lässt Richter Peter Mück durch die Polizei allfällige Zeugen unter den Road Devils ausfindig machen und einvernehmen.

Seine Mandanten seien unschuldig, sagte Hells-Angels-Anwalt Nicolas Stieger. Sie seien weder verbal noch körperlich gewalttätig gewesen. Nach einem leichten Schubser habe sich der Mann „für den Showeffekt“ zu Boden fallen lassen.

Zu Boden gestoßen

Dem 45-jährigen Zweitangeklagten wird versuchte Nötigung und Körperverletzung zur Last gelegt. Er soll den gebürtigen Hohenemser mit beiden Händen zu Boden gestoßen und zu ihm gesagt haben: „Du Dreckschwein, verschwinde!“ Der Dornbirner soll dann gemeinsam mit dem erstangeklagten Klubkollegen den in der Schweiz lebenden Vorarlberger mit Faustschlägen und Fußtritten leicht verletzt haben. Zuletzt, so die Staatsanwaltschaft, habe der arbeitslose Harder dem Mann damit gedroht, ihn zu erschießen. Deshalb lautet die Anklage gegen den 55-Jährigen auf gefährliche Drohung und Körperverletzung.

Was denn der „Grund für das Theater“ sei, wollte der Richter wissen. Der 50-jährige Security provoziere sie schon seit Jahren, behaupten die angeklagten Rocker. Angeblich hat sich der Sicherheitschef gegen gewaltsuchende Fußballfans der Kategorie C bei Erste-Liga-Spielen in Altach einst vergeblich um die Aufnahme bei den Hells Angels bemüht.

Angst vor Aussage

Er meint, mehrere Zeugen hätten die Gewalttätigkeiten der „Höllenengel“ gesehen. „Aber von den Road Devils traut sich keiner auszusagen. Die haben alle Familie.“ Bis ins Taxi habe der 55-Jährige ihn zu verfolgen versucht. Das könne die Taxifahrerin bezeugen. Aber auch sie „traut sich nicht, auszusagen“. Sie wird nun aussagen müssen.

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