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Zauberkraft 2 - Nachschlag

Epische Massenschlachten: Spellforce 2 Shadow Wars.
Epische Massenschlachten: Spellforce 2 Shadow Wars. ©Waibel
Phenomic steht für Innovation: Vor fast drei Jahren gründeten die kreativen Deutschen quasi ein neues Genre in Gestalt des RPS Game´s Spellforce. 

Nach einigen Anläufen anderer Hersteller schaffte es Spellforce trotz Bugs und Performanceproblemen, die beiden Genres Echtzeitstrategie und Roleplay zu vereinen. Im sehnlichst erwarteten Nachfolger Spellforce 2 fand diese neue Spielart vorerst ihren Höhepunkt und die Vollendung in Sachen Atmosphäre und Zugänglichkeit. War der erste Teil auch noch etwas unausbalanciert, so glänzte Spellforce 2 auch mit einem guten Zugang für Genreneulinge. Eines war geblieben: Wenngleich das Game toll aussah, ein flotter Rechner war dazu vonnöten. Konfigurationen, über die man heute allerdings lacht. So ist das Addon Shadow Wars, das nunmehr das Licht der Bits und Bytes zahlreicher Fan-PCs erblickte, im Vergleich zu den jetzigen Hardwarestandards keine Herausforderung mehr.

Dennoch schafft Phenomic, mit den vorhandenen Mitteln der eigens entwickelten Grafikengine eine einigermaßen zeitgemäße Grafikpracht auf die Monitore zu zaubern, wenngleich ich mich persönlich darüber geärgert habe, dass keine 16:9 Monitore unterstützt werden und ich somit in einer für den Monitor unpassenen Auflösung zocken musste – mit gewaltigen Abstrichen in Sachen Grafikqualität. Aufwachen Phenomic! – heute sind solche TFT´s dank purzelnder Preise bei vielen begeisterten Gamern keine Seltenheit mehr.

Im Mittelpunkt des Addons ein heftiger Konflikt zwischen den Schatten und den anderen Völkern der einst friedlichen Welt Eo, mit dem Ziel, die friedlichen Lande zu unterjochen. Der Spieler schlüpft in die Rolle des ersten Shaikan, – Drachenblut, wie Fans wissen. Das Problem besteht darin, die Allianz der Menschen, Elfen und Zwerge, die schon lange in Vergessenheit geraten ist, neu zu schmieden.

Wer sich die Geschichte zu Gemüte führt, das Charakterdesign studiert, und das aufwändig inszenierte Intro Video genossen hat, dem ist schnell klar: Die Mannen von Phenomic müssen Herr der Ringe-Fans sein. Das Gebäudedesign erinnert stark an die Elbenarchitektur aus den Jackson-Filmen, auch die Game-Musik zeigt nicht zu überhörende Parallelen. Was ja letztlich kein Nachteil sein muss.

Mit einer bis zu sechsköpfigen Heldentruppe erforscht man die Lande, erledigt Monster, öffnet Schatzkisten und versorgt sich in Dörfern oder Städten mit neuen Aufgaben beziehungsweise Belohnungen. An ganz bestimmten Stellen im Spielverlauf bekommt der Spieler dann die Befehlsgewalt über ein Haupthaus samt einigen Arbeitern übertragen, womit das Spiel in den Echtzeit-Modus wechselt. Aber besonders dem RP Modus wurde diesmal viel Beachtung geschenkt. Quests führen intuitiv durch die Storyline, die Minimap führt in Verbindung mit dem Logbuch wie ein Navigationssystem sogar Blindflieger sicher an den nächsten Bestimmungsort, Questgebern oder ähnlichem.

Wer die spannende Story durchgespielt hat, kann sich noch ausgiebig in den Roleplay Modus stürzen oder sich im Mehrspielermodus gegen andere Spieler im Netzwerk oder via Internet behaupten. Auch der sogenannte freie Modus kann mit anderen Spielern kooperativ via Internet gezockt werden.

 

Fazit:  

“Spellforce 2: Shadow Wars” setzt die Tugenden des Grundspiels gelungen fort und  wurde lediglich von unnötigem Ballast befreit, dafür aber mit wesentlich mehr Quests und Story versehen. Die RPS Idee geht leider nur für Mainstream Spieler auf, Profis dürften sich sowohl mit dem RTS Teil unterfordert fühlen und andererseits auch im Roleplay Bereich zuwenig Individualität vorfinden. Der Schwierigkeitsgrad ist angenehm.  Etwa 60 Stunden lang wird man so gut unterhalten, der freie Modus bietet noch einmal eine Menge mehr an Zeit, die man in Eo verbringen kann. Technisch ist “Spellforce 2: Shadow Wars” wie immer auf dem neuesten Stand der Dinge: Die liebevoll entwickelte und vor Details nur so strotzende Grafik begeistert mit Effekten der neuesten Generation und selbst KI und Wegfindung funktionieren absolut tadellos. Zwar muss man dafür mit längeren Ladezeiten und sehr hohen Hardwareanforderungen leben, für eine derartige Edeloptik nimmt man dies aber gerne in Kauf. Wie gesagt, wäre ein Patch, der auch Eigner von Breitbildmonitoren in den vollen Genuss der Edelgrafik kommen ließe, eine wichtige Ergänzung, aber auch und besonders Genreneulinge, die etwas besonderes mit Flair abseits der Vielzahl an viel zu öden Einheitsgames suchen, sind mit Shadow Wars gut bedient. Achtung: Grundspiel Spellforce 2 erforderlich!

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