Inhalt waren Person und Schaffen von Friedensreich Hundertwasser.
Grade Linien, Uniformiertheit und eintönige Farblosigkeit waren seine Sache nicht. Friedensreich Hundertwasser (1928-2000) gehörte zu den herausragenden österreichischen Künstlern. Vorwiegend war er als Maler tätig, beschäftigte sich aber auch mit Architektur und Umweltschutz. Er selber bezeichnete seine Malerei als „vegetativ“, spielte mit leuchtenden, intensiven Farben, die er instinktiv einsetzte. Bekannt ist vor allem sein labyrinthischer Spiralstil, wie die Spirale überhaupt bestimmendes Element seines Schaffens war. In der Architektur setzte er der von ihm so benannten „tödlichen Eintönigkeit“ schöpferische „Baufreiheit“ und ein „Fensterrecht“ und eine „Baumpflicht“ gegenüber. Zu seinen bekanntesten Gebäuden zählen das Hundertwasserhaus in Wien, die Müllverbrennungsanlage in Wien-Spittelau, das Rogner-Bad im steirischen Blumau oder auch der Bahnhof in Uelzen. In Vorarlberg setzte er die Textilfabrik Rueff um und im schweizerischen Altenrhein entstand nach seinen Plänen die Markthalle. Die Harmonie mit der Natur und die Auflösung der Gradlinigkeit bestimmen seine Bauten. Bekannt wurde Hundertwasser auch für sein Umweltengagement, vor allem seine aktive Rolle bei der Besetzung der Hainburger Au zur Verhinderung des geplanten Kraftwerksbaus. Von ihm stammt auch das Logo für das österreichische Umweltgütesiegel.
Kunstgeschichte spürbar und erlebbar machen
Die Vielschichtigkeit der Person Hundertwassers, sein breit gefächertes künstlerisches Engagement und seine Umweltaktivitäten waren für Caroline Rusch ausschlaggebend, das von ihr neu entwickelte Schulprojekt mit diesem einzigartigen Menschen und Künstler zu starten. Kindgerecht aufbereitet brachte sie der Vorschulklasse und den Erstklässlern an der VS Mähdle in Wolfurt mit Unterstützung der Lehrerinnen Anne Stadler und Chrstine Nowak Person und das Wirken näher. Dazu gab es spannende Geschichten über die Ansichten von Hundertwasser zu Themen wie Mensch, Natur und Umwelt. „Kunstgeschichte wird auf diesem Wege auch für junge Menschen und Kinder spürbar und erlebbar“, so Rusch.
Schule als Ort des Gestaltens
Der Schulraum ist für Rusch nicht nur ein Ort des Lernens und Begegnens: „Hier soll es auch ein Gestalten und Mitgestalten geben, wo sich die Kinder aktiv und individuell einbringen können und dadurch auch stärker beheimatet fühlen.“ Genau in diese Richtung zielt auch ihr Projekt, das neben der Auseinandersetzung mit der Person und dem Werk des Künstlers auch ein gemeinsam erarbeitetes „Kunstwerk“ beinhaltet. An der VS Mähdle war das ein Baum, der – in Einzelteilen von den Schülern gefertigt -letztlich zum gemeinschaftlichen Gesamtbild zusammen wuchs. Ausgehend vom Statement Hundertwassers, jeder Baum habe ein Wohnrecht, wurde der Baum gewählt. Als Symbol dafür, dass alle einzelnen Teile ein Ganzes ergeben und jede und jeder Einzelne zum Umweltschutz beitragen kann.
Hausgemachtes Kunstwerk ein Objekt der Diskussion
„Ziel des Projektes war es, gemeinsam das Abenteuer Kunst zu erleben und dabei mit Kopf und Händen zu lernen“, zeigt sich Silvia Benzer vom Projekt begeistert. Entstanden sei ein von Kinderhänden gestaltetes Kunstwerk, das nun die Schule schmücke und vom künstlerischen und kreativen Schaffen der Vorschulklasse und der 1a Klasse erzähle. „Die Beschäftigung mit den Farben, mit der Maltechnik und mit dem Schaffen des Künstlers löste viele Geschichten bei den Kindern aus. Sie sorgen nach wie vor für Gesprächsstoff, immer wieder kommen Gruppen zusammen und diskutieren das ‚hausgemachte’ Kunstwerk.“
Wer mehr über Kunsttherapeutin und Dipl.-Päd. Caroline Rusch , ihre Arbeit und ihr Projekt wissen möchte, kann das bei einem Besuch im Atelier der Kunsttherapeutin in Bildstein erfahren oder über die Homepage: www.akut.cc
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