Wie auch immer die Zukunft des Textilherstellers Wolford am Stammsitz in Bregenz mit dem voraussichtlich neuen Mehrheitseigentümer Fosun Industrial Holdings Limited aussieht: Über die Verwendungsmöglichkeiten der Liegenschaft muss sich Fosun keine wirklichen Gedanken machen. Denn Teile des Grundstückes am Stammsitz in Bregenz mit einer Fläche von insgesamt rund 50.000 Quadratmeter bieten gleich mehrere Optionen. So hat ein rund 29.000 Quadratmeter großes Teilgrundstück neben einer BB-I-Widmung als Betriebsgebiet zudem auch eine Widmung für EKZ-Flächen. Das haben Recherchen der Wirtschaftspresseagentur.com ergeben.
3.011 Quadratmeter EKZ-Handelsflächen wären möglich
Konkret hat das an der Rheinstraße liegende Teilgrundstück die Betriebsgebiet-Widmung BB-I-E7, wobei E für EKZ und 7 für die fortlaufende Nummer der EKZ-Widmungsflächen in Bregenz gilt. Gemäß dazugehörendem Landesraumplan dürfte an dem Standort ein Einkaufszentrum mit etwas mehr als 3.000 Quadratmeter Handelsflächen betrieben werden. Davon ausgenommen sind Lebensmittel, wie die zuständige Abteilung beim Amt der Stadt Bregenz auf Anfrage mitteilte. Die EKZ-Widmung sei 2007 erteilt worden und hänge mit dem Betrieb des Wolford-Outlets und diverser anderer Verkaufsflächen zusammen. Die möglichen 3.011 Quadratmeter an EKZ-Handelsflächen werden gegenwärtig allerdings nicht zur Gänze ausgenutzt. Man habe damals eine bestimmte Flächenreserve mitbewilligt, heißt es.
Diese etwas mehr als 3.000 Quadratmeter an EKZ-Flächen seien zwar “nicht gerade umwerfend viel”, so ein Immobilienexperte, es sei “aber auch nicht nichts”. Zum Vergleich: In der Seestadt Bregenz wären etwa 11.000 Quadratmeter tatsächliche Verkaufsflächen für Einzelhandelsangebote vorgesehen gewesen. Das Forum-Kaufhaus hat rund 4.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche.
Startvorteil bei gewünschter Erweiterung
Ein Grundstückseigentümer hat mit einer schon vorhandenen EKZ-Widmung und angesichts des bereits bestehenden Handelsangebotes vor Ort einen Startvorteil, wenn die gewidmeten Handelsflächen ausgeweitet werden sollen. Ein Ausbau bestehender Flächen sei grundsätzlich einfacher zu argumentieren als ein völliger Start bei Null auf einer Liegenschaft, die davor noch überhaupt keine genutzten Handelsflächen hat, so der Immobilienfachmann. Nichtsdestotrotz seien die notwendigen Behördenverfahren mehr oder weniger gleich. Dass die Erweiterung bestehender Handelsflächen für einen Liegenschaftseigentümer indes nicht immer einfacher umzusetzen ist als ein Neustart auf grüner Wiese, zeigt das Beispiel Messepark Dornbirn.
Pfandrechte in Höhe von mehr als 41 Millionen Euro
Doch trotz der Mehrfach-Widmungen kann der neue Mehrheitseigentümer nicht frank und frei über die Liegenschaft verfügen. Denn gleich mehrere Banken haben hier noch ein gewichtiges Wörtchen mitzureden. Vor weniger als einem Jahr, im Juli 2017, wurden auf der Gesamtliegenschaft gleich mehrere Pfandrechte neu eingetragen. Sie belaufen sich in Summe auf mehr als 41 Millionen Euro und werden von der Raiffeisenbank International, der UniCredit Bank Austria, der BAWAG und der BTV gehalten.
(WPA/gübi)
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