Gerade jener heimische Musiker, dem der “aufrechte Gang” in Leben und Werk so besonders wichtig ist, kann sich, deutlich abgemagert, nach seinen Operationen und der Reha im Moment nur schlurfend bewegen, gebeugt gehen und stehen.
Und trotzdem: Kaum hat Ambros die Gitarre umgehängt, kaum steht er hinter dem Mikro ist der 62-Jährige voll da.
Musikalische Zeitreise mit Wolfgang Ambros
Und er singt sich quer durch Hits und Hymnen, besser als in so vielen Jahren zuvor: Präsent wie schon lange nicht, erzählt Ambros seine musikalischen Geschichten, von “Von Liebe ka Spur” über “Langsam wachs ma zamm'” bis “Baba und foi ned”.
Aber natürlich fehlten auch die deutlich weniger sentimentalen Hadern nicht: eine großartig-kraftvolle Version vom “Hofa”, in der Ambros den Text der Hausmasterin rappte, natürlich – in direkter Nachbarschaft zum “Friedhof der Namenlosen” – der “Zentralfriedhof”, “Zwickt’s mi”, “Schaffnerlos” und – unglaublich zeitlos/aktuell – “Ignoratnenstadl”.
Lauter Jubel beim Hafen Open Air
Wie immer unvermeidbar am Ende des zweistündigen (!) Konzerts auf dem knallvollen Hafen Open Air-Gelände nach Mitternacht: “Schifoan”. Doch der 62-Jährige erklomm danach nochmals die Bühne, um sich mit einem wohl für ihn gerade jetzt besonders wichtigen Song zu verabschieden: dem Dylan-Cover “Für immer jung”.
Das Publikum zollte dem Austro-Pop-Veteranen mit lautem Beifall jubelnden Respekt.
(APA/Red.)
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