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Wo Vielfalt unbeirrt aufblühen kann

Im Europaschutzgebiet Übersaxen- Satteins finden bis zu 70 gefährdete Pflanzenarten optimale Rahmenbedingungen.

Es ist ein regelrechtes Mosaik an unterschiedlichen Wiesentypen, das sich über das rund 60 Hektar große Europaschutzgebiet Übersaxen-Satteins erstreckt. Ein Mosaik, das aus dem Schutzgebiet ein „wunderschönes Beispiel für eine traditionelle Kulturlandschaft zaubert, wie sie heute nur noch selten zu finden ist“, erklärt Biologin Johanna Kronberger. Auf dem treppenartigen Gelände finden sich kalkreiche Niedermoore genauso wie Pfeifengraswiesen, trockene Magerwiesen oder auch Kalktuffquellen. Die enge Verzahnung trockener Wiesentypen mit feuchten Moorstandorten begünstigt die Entstehung unterschiedlicher Lebensräume – und damit einhergehend eine große Artenvielfalt. Bis zu 70 gefährdete, zum Teil vom Aussterben bedrohte Pflanzenarten gedeihen in Übersaxen- Satteins. Darunter die Sumpfgladiole, die anderorts in Österreich nur noch in kleinen Beständen vorkommt. Aber auch der Lungen-Enzian oder der Langblatt-Sonnentau fühlen sich hier wohl. Als fleischfressende Pflanze ernährt sich letztere überwiegend von kleinen Fliegen oder Mücken, die an den klebrigen Tentakeln auf den Blättern hängenbleiben. Als besonders dürfen auch die mehr als 20 unterschiedlichen Orchideen-Arten bezeichnet werden.

Actionreicher Lebenszyklus Neben einer artenreichen Pflanzenwelt beherbergt Übersaxen-Satteins auch eine spannende Tierwelt. So ist hier unter anderem eine große Population des Hellen Wiesenknopf- Ameisenbläulings zu finden. Ein Schmetterling, dessen Lebenszyklus filmreif beginnt: So wird die Raupe von Ameisen fälschlicherweise als Ameisenpuppe wahrgenommen – und in den Ameisenbau entführt. Dort ernährt sie sich bis zur Verpuppung von der Ameisenbrut. Nach dem Schlüpfen gilt es für den Bläuling aber schnell zu sein: Als Eindringling erkannt, versuchen die Ameisen den Schmetterling zu bekämpfen.

Statement: „Die Magerwiesen von Übersaxen-Satteins sind ein landschaftliches Kleinod und ein biologisches Raritätenkabinett.“ Johanna Kronberger Biologin

Daten & Fakten Europaschutzgebiet Übersaxen-Satteins Größe: 60 Hektar Höhe: 940 bis 1220 Meter Gemeinden: Übersaxen und Satteins

Besonderheiten: Die großflächigen Streu- und Magerwiesen in Übersaxen-Satteins sind Heimat vieler gefährdeter Pflanzenarten – darunter die Sumpfgladiole, seltene Moororchideen, Fieberklee und Sonnentau. Auch seltene Tierarten entfalten sich hier.

Online: www.naturvielfalt.at

Entgeltliche Einschaltung des Landes Vorarlberg 

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