Altach. Das umstrittene Unkrautbekämpfungsmittel Glyphosat, dessen Zulassung unlängst von der Europäischen Union um fünf weitere Jahre verlängert wurde, ist in aller Munde. In mehreren weltweiten Studien gilt das Mittel als potentiell krebserregend. Auch in vielen Gemeinden Vorarlbergs wird das Pflanzengift trotz der möglichen Gefahr für die Bevölkerung weiter eingesetzt. Obwohl die Langzeitfolgen für Mensch und Natur noch nicht vollständig geklärt sind, reift in immer mehr Kommunen der Entschluss, sich nicht weiter dem möglichen Risiko auszusetzen. So auch in der Kummenberggemeinde Altach. Ein Antrag aus dem Sommer Glyphosat nicht weiter zu verwenden, wurde noch an den Umweltausschuss verwiesen. Dieser hat sich nun intensiv mit der Thematik befasst, in der kürzlich stattgefunden Gemeindevertretungssitzung, folgte nun der einstimmige Beschluss: Altach wird glyphosatfrei.
Die Vorsitzende des Ausschusses, Silvia Wagner erklärt die Verzögerung. „Faktum ist, wir brauchen Mittel zur Unkrautbekämpfung. Auch wenn bisher nur sehr geringe Mengen Glyphosat verwendet wurden, mussten wir vor einem Verbot Alternativen abklären.“ Laut Wagner wurden in den vergangenen Monaten auf drei kleinen Testfeldern diese Alternativen getestet. Neben industriell hergestellten Mitteln wurde auch die Möglichkeit zur Ausbringung einer Salzlacke versucht, welche laut Wagner aber allesamt nicht die gewünschten Resultate erzielt haben. Daher werden vorerst weiter konventionelle Unkrautgifte verwendet, die Suche nach wirklich umweltfreundlichen Mitteln wird intensiviert. Zufrieden zeigt sich auch Herbert Sohm, Landwirt und gleichzeitig Gemeindevertreter: „Auf den Feldern haben wir Glyphosat schon länger nicht mehr eingesetzt, aber das Gift gelangt ja über den Boden und das Wasser trotzdem in die Pflanzen. Nun haben wir mit dem freiwilligen Ausstieg eine vorerst gute Lösung.“ Zustimmung zum Verzicht auf Glyphosat kommt auch von der Opposition, die laut Bürgerlistenobmann Wilfried Witzemann dies schon länger gefordert hat.
Für Silvia Wagner ist Glyphosatfreiheit aber nur der erste Schritt: „Wir wollen wieder mehr Natur in die Gemeinde und in die Gärten bringen.“ Dazu sind in nächster Zeit in Zusammenarbeit mit der Initiative faktorNATUR Seminare und Vorträge geplant. CEG
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