Sie wies darauf hin, dass späte Kaltlufteinbrüche seit den 2000er-Jahren seltener wurden. Der aktuell späte Wintereinbruch hat wie erwartet in vielen Regionen Österreichs Schnee gebracht. Eine Schneehöhe von 32 Zentimeter wurde Mittwochfrüh in Tannheim in Tirol registriert, davon waren 22 Zentimeter Neuschnee der vergangenen 24 Stunden.
In der Gemeinde Warth in Vorarlberg gab es 80 Zentimeter, davon 35 Neuschnee. Auch im Osten liegt der unerwartete Schnee, so wurden 21 Zentimeter in Lunz am See in Niederösterreich gemessen.
Weiterhin Schnee
Bis Donnerstag kann es noch in vielen Regionen weiter schneien, am längsten und stärksten an der Nordseite der Alpen, vom Tiroler Unterland bis zum Semmering-Wechsel-Gebiet. Zum Abend hin lässt der Schneefall dann überall deutlich nach. In der Nacht auf Freitag wird es im Großteil Österreichs zumindest leicht frostig, prognostizierte die ZAMG. In schneebedeckten Tälern sind am Freitag in der Früh Temperaturen zwischen minus sieben und minus zwölf Grad zu erwarten.
“Bis etwa zum Jahr 2000 gab es eine Schneedecke und Frost in vielen Tälern statistisch gesehen alle zwei bis fünf Jahre”, stellte ZAMG-Klimatologe Alexander Orlik fest. Dass etwa Innsbruck in der zweiten Aprilhälfte weiß war, gab es das letzte Mal am 21. April 2001, also vor 16 Jahren. In den Jahrzehnten davor, kam das aber durchschnittlich alle fünf Jahre vor. “So große Schneemengen wie heuer sind aber auch in den Alpentälern ungewöhnlich”, sagte der Klimatologe. In Wien schneite es in der zweiten Aprilhälfte zuletzt im Jahr 1997. Da kam der Schneefall in diesem Jahr fast “pünktlich”: “Wertet man für Wien die Klimadaten der letzten Jahrzehnte aus, kommt Schneefall in der zweiten Aprilhälfte durchschnittlich alle 20 Jahre vor”, so Orlik.
Frost im April
Frost kommt im langfristigen Vergleich über die letzten Jahrzehnte in Gebieten oberhalb von 800 Meter Seehöhe fast jedes Jahr auch noch in der zweiten Aprilhälfte vor. In den kommenden Nächten sind laut ZAMG allerdings besonders in schneebedeckten Tälern vereinzelt Temperaturen möglich, die für die zweite Aprilhälfte im Bereich der Rekorde liegen.
Das hat negative Folgen für die Landwirtschaft. Besonders Obstbäume sind durch Kaltlufteinbrüche mittlerweile stärker betroffen als früher, sagte ZAMG-Phänologe Helfried Scheifinger: “Viele Pflanzen beginnen durch die immer wärmeren Frühlingsmonate früher auszutreiben und zu blühen. Daher reagieren sie auf Kaltlufteinbrüche, wie im Vorjahr und heuer, deutlich empfindlicher. Zum Beispiel ist die Blüte von Marille, Apfel und Kirsche mittlerweile um durchschnittlich zehn Tage früher als noch vor 20 Jahren.”
(APA)
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