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Wiesberger in Atzenbrugg gut gestartet - Nemecz überraschte

Wiesberger beim Aufschlag auf heimischem Grün in Atzenbrugg
Wiesberger beim Aufschlag auf heimischem Grün in Atzenbrugg
Nicht Bernd Wiesberger sondern Lukas Nemecz ist nach dem ersten Tag der Lyoness Open in Atzenbrugg überraschend bester Österreicher. Der 26-jährige Steirer liegt nach einer 69er-Startrunde bei Österreichs größtem Golfturnier auf Platz sieben, Wiesberger ist nur einen Schlag dahinter 16. In Führung liegt nach einer starken 64 der Spanier Adrian Otaegui.


Das bemerkenswerte an Nemecz Ergebnis war, dass er seine Runde am deutlich windigeren Nachmittag absolvierte. Da waren die Bedingungen so viel schwerer, dass z.B. der am Vormittag bei idealen Bedingungen spielende Wiesberger nur noch drei Plätze verlor.

“Ich bin keineswegs überrascht. Ich weiß, dass ich im Training den Ball schon sehr gut getroffen habe, am Platz aber bisher nicht rübergebracht habe”, gab sich Nemecz nach seiner Runde selbstbewusst. “Ich kenne den Platz aber auch in- und auswendig, das macht es leichter”, gab er zu. “Ich habe aber auch extrem solide und intelligent gespielt. Der Platz liegt mir eben.”

Nach einem “geilen” Eagle auf der eins trat sich der Grazer ausgerechnet am Schlussloch doch noch das einzige Bogey seiner Runde ein. “Das wurmt mich höchstens ein paar Minuten. Denn es war wirklich ziemlich windig und schwer. Die letzten Löcher gegen den Wind waren brutal, da muss man ein Bogey fast schon zu akzeptieren.”

Nemecz, neben Wiesberger derzeit der einzige Österreicher auf der European Tour, ist zuversichtlich, dass es in dieser Tonart weitergeht. “Ganz einfach, weil es ein guter aber noch kein überragender Tag war.”

Wiesberger war Stunden davor mit einer soliden Runde gestartet. Dem Österreicher unterlief beim mit einer Mio. Euro dotierten Heimturnier nur ein Fehler, und der hatte vermutlich einen Auslöser. Denn Mitspieler Thomas Björn gab am drittletzten Loch mitten auf der Spielbahn wegen Rückenbeschwerden auf, gleich danach versenkte Wiesberger seinen Annäherungsschlag im Wasser.

Noch schlimmer erwischte es den dritten Mann im TV-Flight. Titelverteidiger Chris Wood musste auf den letzten zwei Löchern Bogeys hinnehmen. Obwohl auch er gerade im Aufwind gewesen war, wollte Wiesberger Björns Aktion nicht aus Ausrede nehmen.

“Ich glaube nicht, dass das eine große Rolle gespielt hat. Es war einfach ein ganz schlechter Golfschlag von mir”, nahm sich der 30-jährige Burgenländer lieber selbst an der Nase. “Es war ein Desaster-Ball.”

Ob Wood seine zwei späten Schlagverluste kompensieren kann, wird man sehen. Noch nie hat ein Spieler bei den österreichischen “Open” seinen Titel erfolgreich verteidigt, nicht einmal der dreifache Gewinner Markus Brier.

Dass ausgerechnet der heimische Topstar und der englische Titelverteidiger am Freitag nur noch zu zweit sind, ist aber zumindest kein Vorteil. “Das wird jetzt eine ziemliche Wartepartie”, fürchtete Wiesberger, der in Atzenbrugg um seinen zweiten Heimsieg nach 2012 kämpft.

Dafür muss er einiges verbessern. “Denn die Runde heute war solide, aber weder Fisch noch Fleisch”, analysierte Wiesberger seine drei Birdies, allesamt auf Par-Fünf-Bahnen. “Die mittleren und kurzen Eisen habe ich hingegen nicht nahe genug ans Loch gebracht. Das muss ich nachschärfen, da wartet eine Fleißaufgabe”, beorderte sich der 30-Jährige nach der Runde selbst auf die Driving Range. Wiesberger und Wood starten am Freitag ab 13.10 Uhr (live ORF Sport +, Sky) ihre zweite Runde auf Loch eins.

Von den 18 Österreichern lieferte neben Nemecz und Wiesberger nur noch Sepp Straka eine passable Leistung ab. Der in den USA lebende Neo-Profi ist nach einer 72 geteilter 44., Manuel Trappel steht nach einer 75 hingegen am Freitag als 87. schon mit dem Rücken zur Wand.

Otaegui hatte seine Top-Runde von acht unter Par am fast windstillen Vormittag nach Hause gespielt. Nur Hennie Otto hatte in diesem Jahr mit einer neun unter Par für ein besseres Erstrunden-Score auf der European Tour gesorgt.

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