Philharmoniker-Vorstand Andreas Großbauer erhielt die Auszeichnung in Form einer 30 Zentimeter großen und drei Kilogramm schweren Nilsson-Statuette der schwedischen Künstler Gustav und Ulla Kraitz aus den Händen des schwedischen Königs Carl XVI. Gustaf.
Philharmoniker ausgezeichnet
Die Preis-Zeremonie, die in jenem Saal stattfand, in dem auch alljährlich die Nobelpreise überreicht werden, wurde von Pia Lindström, der Tochter von Ingrid Bergman, moderiert. Rutbert Reisch, der Präsident der Birgit Nilsson Foundation, nannte die langjährige musikalische Partnerschaft zwischen den Wiener Philharmonikern und der Preis-Stifterin, der schwedischen Sopranistin Birgit Nilsson (1918-2005), eine “love affaire”. Doch nicht diese, sondern die bereits 172 Jahre währende Erfahrung des Orchesters in musikalischen Spitzenleistungen sei für die Jury ausschlaggebend für die Zuerkennung des Preises gewesen.
Auch Riccardo Muti, der 2011 die Auszeichnung erhalten hatte und mit den Philharmonikern die überaus gefühlvoll musizierten “Préludes” von Franz Liszt sowie Isoldes Liebestod aus der Wagner-Oper “Tristan und Isolde” aufführte, lobte die Wiener Philharmoniker, mit denen er 1971 erstmals zusammengearbeitet hatte: “Alles, was ich über Musik gelernt habe – abgesehen von meinem Studium -, habe ich von ihnen gelernt.” Die Schönheit ihres Klanges und die Kunst ihrer Phrasierungen seien unvergleichlich. Sie seien wahre Friedensbotschafter: “Je mehr sie auf der ganzen Welt spielen, desto friedlicher wird die Welt.”
Preisgeld für Historisches Archiv
Großbauer drückte in seinen Dankesworten die große Ehre aus, die dieser Preis für ihn und seine Kolleginnen und Kollegen bedeute. “Wie die meisten Musiker bin ich mehr ein Mann der Musik als ein Mann des Wortes. Sollte ich mit einem Musikstück das ausdrücken, was ich empfinde, wäre es der Eröffnung-Chorus aus Bachs Weihnachtsoratorium: ‘Jauchzet, frohlocket, auf, preiset die Tage…'” Er gab bekannt, dass die Wiener Philharmoniker einstimmig beschlossen hätten, das Preisgeld von einer Million Dollar (793.000 Euro) für den Ausbau und die Öffnung des Historischen Archivs der Philharmoniker zu verwenden.
Großbauers Vorgänger Clemens Hellsberg, der als Archivar des Orchesters in den vergangenen Jahrzehnten grundlegende Forschungen über die Geschichte der Wiener Philharmoniker betrieben hatte, hob in sehr persönlichen Worten die Bedeutung von Birgit Nilsson für das Orchester und seine eigene musikalische Karriere hervor und zog eine Analogie zu Richard Strauss’ “Elektra”: Nilsson selbst habe einer Göttin geglichen, die auf die Erde geschickt worden sei.
Am Ende der Zeremonie, an der neben dem schwedischen König auch Königin Silvia und Bundespräsident Heinz Fischer teilnahmen, gab es Standing Ovations des Publikums für die Wiener Philharmoniker. Der Abend klang im Grand Hotel von Stockholm bei einem Gala Dinner aus, bei dem das Steude Quartett mit Pianist Yefim Bronfman Kammermusik von Robert Schumann spielte.
(APA)
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