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Wiener Neustädter Dom: Brandstiftung oder Fahrlässigkeit?

Der Brand im Dom in Wiener Neustadt konnte durch einen Feuerwehr-Großeinsatz eingedämmt werden.
Der Brand im Dom in Wiener Neustadt konnte durch einen Feuerwehr-Großeinsatz eingedämmt werden. ©APA/EXPA/ Stephan Woldron
Der Brand des Wiener Neustädter Doms am Dienstagabend ist der Polizei zufolge durch eine "vorsätzliche oder fahrlässige Handlung" herbeigeführt worden. Jetzt werden zeugen gesucht.
Dombrand unter Kontrolle
Einsatzdoku: Brand in Wiener Neustädter Dom

Das Feuer war am Dienstag kurz nach 18.00 Uhr an der nordwestlichen Seite des Domes in einer Seitenkapelle, der ehemaligen Taufkapelle, ausgebrochen. Bei der Feuerwehr gingen in der Folge mehrere Notrufe ein. Etwa 100 Mann der FF Wiener Neustadt, Felixdorf, Neunkirchen, Weikersdorf, Katzelsdorf und Markt Piesting rückten u.a. mit Hubrettungsgeräten und Atemschutztrupps aus. Sie waren an die vier Stunden mit den Löscharbeiten beschäftigt.Die Einsatzkräfte hätten nicht nur die Flammen bekämpft. Es seien auch unschätzbare Kunstobjekte aus dem Gefahrenbereich geborgen worden. Die Polizei sprach von vermutlich mehreren 10.000 Euro Schaden in der Kirche. Es besteht ein Versicherungsschutz. Verletzt wurde niemand.

Ermittler: Brand durch Fahrlässigkeit oder Vorsätzlichkeit

Bei den Untersuchungen hätten Brandmittelspürhunde keine Anzeichen auf Brandbeschleuniger gezeigt, sagte Erich Rosenbaum vom Landeskriminalamt NÖ am Mittwochnachmittag. Die Seitenkapelle, in der das Feuer ausgebrochen war, wurde laut “Kathpress” samt einem kleinen barocken Chorgestühl völlig zerstört. Im Bereich des Entstehungsortes  gebe es auch keine technische Zündquelle. Es sei demnach entweder eine Kerze abgestellt oder ein Betstuhl absichtlich in Brand gesetzt worden, hieß es seitens der Ermittler.

Nach dem Brand vorerst keine Gottesdienste im Dom

Die stark verunreinigte Kirche sei vorerst unbenützbar, teilte Dompropst Monsignore Karl Pichelbauer auf Anfrage der APA mit. Die Messfeiern würden vorübergehend in die Vorstadtkirche St. Leopold verlegt. Bei dem Brand sei die Rauchentwicklung sehr groß gewesen. Es gebe viel Schmutz und “es stinkt auch noch fürchterlich”. Dazu kämen Wasserschäden. Die Feuerwehr habe durch ihren raschen Einsatz jedenfalls “verhindert, dass der gesamte Dachstuhl des Doms in Brand geriet”. Gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt müsse nun die weitere Vorgehensweise bezüglich des beschmutzen Freskos überdacht werden.   

Polizei sucht Zeugen für die Entstehung des Brandes

Nun werden Zeugen gesucht, die am Dienstag im Zeitraum von 17.00 bis etwa 18.00 Uhr allfällige Beobachtungen gemacht haben. Hinweise sind an den Journaldienst des Landeskriminalamtes unter der Telefonnummer 059133/30-3333 bzw. -3336 oder an jede andere Sicherheitsdienststelle erbeten.

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