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Wien Museum wird erneuert: Architekturwettbewerb startet

Alles neu Das Wien Museum wird generalüberholt.
Alles neu Das Wien Museum wird generalüberholt. ©APA
Das Wien Museum wird neu. Wer für das Konzept für den Um- und Ausbau des Museums am Karlsplatz verantwortlich zeichnen wird, soll Ende 2015 feststehen. Bis dahin soll der Architekturwettbewerb entschieden werden, der nun startet.
Wien Museum wird saniert

Die Jury, die am Donnerstag präsentiert wurde, freut sich auf eine “Triple-A-Aufgabe”. Die Wiener werden hingegen vorübergehend auf das Haus verzichten müssen.

Der vom Architekten Oswald Haerdtl in den 1950er-Jahren gestaltete Bau soll umfassend neu gestaltet und erweitert werden. Was vor allem mehr Platz bedeutet: Die Nettonutzfläche wird von 6.900 auf 12.000 Quadratmeter wachsen. Der neu gewonnene Raum – der zum Teil auch unterirdisch liegen könnte – wird als zusätzliche Ausstellungs-, Veranstaltungs- und Sammlungsfläche dienen. Die bestehende, großteils denkmalgeschützte Substanz des vorhandenen Gebäudes soll einbezogen werden, wurde versichert.

Projekt ums Wien Museum

“Es handelt sich um den bisher größten bedeutenden Wiener Kulturneubau im 21. Jahrhundert”, verwies Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) auf die Dimensionen des Projekts. Der zweistufige Architekturwettbewerb werde offen und anonym durchgeführt. Einreichungen sind bis Mai möglich, die besten Entwürfe werden dann für eine zweite Stufe ausgewählt. Das Siegerprojekt soll Ende 2015 feststehen.

In der Jury sitzen unter anderem österreichische und internationale Architekten, wobei der Chef aus der Schweiz kommt: Emanuel Christ (Christ & Gantenbein Architects, Zürich) übernimmt den Vorsitz. Seine Stellvertreterin ist die Wiener Architektin Elke Delugan-Meissl. Christ sprach am Donnerstag von einer “absoluten Triple-A-Aufgabe”. Inhaltlich gehe das Projekt weit über Architektur hinaus.

Wiederholt wurde bei der Präsentation auf das Konzept der Erneuerung vorhandener Stadtstrukturen (“Urban Renewal”) verwiesen. Denn: Auch die unmittelbare Umgebung soll mit einbezogen werden. Freiraumplanung gehöre fix zum Wien Museum neu, betonte der Finanzdirektor des Hauses, Christian Kircher. Wichtig sei die Gestaltung des Übergangs vom Außen- in den Innenbereich, der sich durch größtmögliche Offenheit auszeichnen soll.

Eigener “Wien-Raum”

So ist laut Kircher etwa ein “Wien-Raum” im Museum geplant. Er soll frei zugänglich sein und etwa als Leseraum zur Verfügung stehen. Auch eigene Kinderbereiche sind in Planung.

Nach Abschluss des Wettbewerbs, der von einer eigenen “Wien Museum Projekt GmbH” ausgelobt wird, findet ein weiterer Wettbewerb statt – der das benachbarte Haus der Zürich Versicherung, die ihren Sitz ebenfalls umgestaltet, betrifft. Die beiden Ergebnisse werden dann als Grundlage für das Flächenwidmungsverfahren herangezogen, das 2016 stattfinden wird. Für 2017 ist der Spatenstich anvisiert.

Anschließend wird das Haupthaus (etwa ab der zweiten Jahreshälfte 2017, Anm.) bis 2020 geschlossen. Was laut Direktor Wolfgang Kos und seinem Nachfolger Matti Bunzl aber nicht bedeutet, dass es in dieser Zeit kein Programm gibt. Angedacht ist etwa, Highlights der Museumssammlung “on tour” in die Ferne, also zum Beispiel in die USA oder Japan, zu schicken. In Wien sollen neue Orte – die auch am Stadtrand liegen können – bespielt werden.

(APA)

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