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Wien Energie will mit Solar-Offensive durchstarten

Auf einer Fläche zehn Mal so groß wie Wien-Mariahilf sollen PV-Anlagen installiert werden.
Auf einer Fläche zehn Mal so groß wie Wien-Mariahilf sollen PV-Anlagen installiert werden. ©APA/dpa/Roland Weihrauch
Nach einem guten letzten Jahr startet der Wiener Energieversorger Wien Energie mit seiner Solar-Offensive. Bis 2030 soll auf einer Fläche zehn Mal so groß wie Wien-Mariahilf Photovoltaik-Anlagen gebaut werden.

Die Solar-Offensive für PV-Dächer, die einer Fläche von rund 1.300 Fußballfeldern entsprechen, wird gut 100 Mio. Euro kosten, sagte die Wien-Energie-Geschäftsführung am Mittwochabend vor Journalisten. Dann könnten Mieter und Eigentümer von Wohnungen in Wien Sonnenstrom direkt vom gemeinsamen Hausdach nutzen und die eigene Stromrechnung entlasten, wie dies die letzte Ökostromreform von 2017 ermöglicht hat.

Großes Interesse an PV-Anlagen

Die Wien Energie rechnet, dass bis zu 10 Prozent der 68.000 Mehrfamilienhäuser in Wien eine Gemeinschafts-PV-Anlage erhalten könnten, Gemeinde-, Genossenschafts- oder klassische Zinshäuser. “Es gibt großes Interesse”, so der Chef der Wien-Energie-Geschäftsführung, Michael Strebl. Auf einzelne Einfamilienhäuser verteilt entsprächen die 600 MW rund 120.000 PV-Anlagen, in Wien werden es – gebündelt – deutlich weniger sein. Ein markttaugliches Modell wurde entwickelt, Details soll es Ende April geben.

E-Ladestationen werden ausgebaut

Weitere 15 Mio. Euro hat die Wien Energie für den angekündigten Ausbau eines E-Ladestationen-Netzes vorgesehen. Bereits bis Ende 2020 soll ja im Stadtgebiet ein flächendeckendes Netz von 1.000 neuen öffentliche Ladepunkte für Elektroautos an 500 Säulen geschaffen werden. In der ersten Hälfte der Wiener Bezirke laufe der Ausbau schon, die ersten Stationen gehen im April in Betrieb, sagte Strebl. Vorgesehen sind 11-kW-Anlagen, die bei halb leeren Batterien eine Vollladung in ein bis eineinhalb Stunden ermöglichen, bei leeren in zwei bis drei Stunden. Derzeit hat Wien Energie schon 550 Ladestellen in Garagen, Einkaufszentren oder am Flughafen Wien-Schwechat in Betrieb.

Jahresüberschuss von rund 80 Millionen

Zum abgelaufenen Jahr 2017 ist die Wien Energie mit den Absatzzahlen und den Ergebnissen zufrieden. Der Wegfall früherer Belastungen durch Pensionsvorsorgen sowie Effizienzmaßnahmen trugen dazu bei, dass der Jahresüberschuss sich von 86 Mio. Euro im Minus auf 86 Mio. Euro ins Plus drehte, also um 192 Mio. Euro verbessert wurde. Obendrein wurde die Nettoverschuldung um ein Sechstel von 1,057 Mrd. Euro auf 866 Mio. Euro gesenkt. “Damit sind wir finanziell deutlich besser aufgestellt”, sagte der für Finanzen zuständige Geschäftsführer Peter Gönitzer.

(APA/red)

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