Dabei wurden einige der Gaskartuschen umgehend auf die Polizei zurückgeschleudert. Örtliche Medien zeigten Bilder von Krawallmachern, die ein Schnellrestaurant demolierten.
Laut dem Sender KMOV-TV griffen die Sicherheitskräfte erst ein, nachdem sie mit Molotow-Cocktails beworfen worden waren. Auch von Schüssen aus der Menge heraus wurde berichtet. Einige der größtenteils jungen Demonstranten hielten währenddessen Protestschilder gegen Polizeigewalt in die Höhe.
Ausgangssperre verhängt
Die Ordnungskräfte des US-Staats Missouri hatten zuvor angekündigt, die zweite Nacht in Folge eine Ausgangssperre zu verhängen. Zu den Ausschreitungen kam es kurz vor dem Inkrafttreten der Ausgangssperre, die von Mitternacht bis zum frühen Montagmorgen gelten sollte.
Ferguson ist seit der Tötung des schwarzen Jugendlichen Michael Brown durch einen weißen Polizisten am 9. August Schauplatz von Unruhen und Protesten, da dem Schützen rassistische Motive unterstellt werden. Die erste Ausgangssperre in der Nacht auf Sonntag war von Hunderten Demonstranten missachtet worden. Es gab sieben Festnahmen, eine Frau wurde durch Schüsse lebensgefährlich verletzt.
Privater Obduktionsbericht
Michael Brown wurde nach Medienangaben laut einem privaten Obduktionsbericht von sechs Kugeln getroffen, von zwei davon im Kopf. Demnach gab die Familie des 18-Jährigen die am Sonntag durchgeführte unabhängige Autopsie in Auftrag, nachdem bereits örtliche Experten die Leiche untersucht hatten. Die Ergebnisse von deren Obduktion wurden aber bisher nicht bekannt.
Bei einer Gedenkzeremonie für Brown am Sonntag versuchte der Einsatzleiter der Sicherheitskräfte, Ron Johnson, die Gemüter mit einer Entschuldigung zu beruhigen. An die Angehörigen des Opfers gewandt sagte er: “Ich bin mit dem Herzen bei Euch und sage Euch, dass es mir leidtut.” Johnsons Worte wurden von den mehr als 1.300 Zuhörern mit lautem Applaus quittiert. Er versprach, solange zu bleiben wie nötig, damit wieder Ruhe in Ferguson einkehre.
Landesweite Kontroverse
Die Affäre Brown hat die landesweite Kontroverse um Rassismus und laxe Waffengesetze in den USA aufs Neue angefacht. Das Schicksal des Teenagers weckt Erinnerungen an den 17-jährigen Schwarzen Trayvon Martin, der im Februar 2012 in der Stadt Sanford in Florida erschossen worden war. Der Schütze George Zimmerman gab damals an, in Notwehr gehandelt zu haben, nachdem der unbewaffnete Teenager ihn geschlagen habe. Der Prozess gegen Zimmerman endete mit einem Freispruch.
(APA)
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