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Wie Hotels Stromkosten senken

Studenten des Masterstudiengangs Energietechnik und Energiewirtschaft der FH Vorarlberg entwickeln Software, die Hotels und anderen Unternehmen maßgeschneidert den passenden Batteriespeicher berechnet. Damit können Verbrauchsspitzen kostengünstig abgefangen und somit Stromkosten gespart werden.

Wenn am Abend die Gäste vom Skifahren ins Hotel kommen, laufen in der Küche die Geräte auf Hochtouren. Der Stromverbrauch schnellt in die Höhe. Nun sind es aber genau diese Verbrauchsspitzen, an denen sich der Stromtarif der Unternehmen ausrichtet. „Spitzenstrom ist teuer und das Einsparungspotential dementsprechend groß“, weiß Masterstudent Till Saliari, BEng. Er leitet das Projektteam, das derzeit an einer Lösung für dieses Problem arbeitet. „Eine zukunftsträchtige Möglichkeit, Verbrauchsspitzen zu kappen, bietet der Einsatz von Hochleistungsspeichern. Das heißt, während die Gäste Skifahren, lädt das Hotel den Batteriespeicher mit günstigem Strom auf und kann zu Spitzenzeiten darauf zurückgreifen.“ Das klingt sehr einfach, ist es jedoch nicht. Die Herausforderung ist die individuell passende Dimensionierung des Speichers. „Hochleistungsspeicher sind sehr teuer. Damit die wirtschaftlich beste Lösung gefunden wird, sind mathematische Optimierungsvorgänge mit großem Datenmaterial notwendig“, erklärt Till Saliari.

Die Studentengruppe mit David King, BSc, Stanislaw Karalionok, BSc und Michael Gstrein, BA hat zu Beginn ihres Projekts eine genaue Marktanalyse gemacht. Stanislaw Karalionok fasst zusammen: „Wir haben herausgefunden, dass es keine Software für die Berechnung der Speicherdimension gibt. Darüber hinaus ist auch der rasant wachsende Markt der Batteriespeicher selbst für einen Fachmann nicht leicht zu erfassen. Und auch der Strommarkt hat eine gewisse Komplexität. In einzelnen Fällen muss auch die Einspeisung durch eine Photovoltaikanlage berücksichtigt werden. Mit unserer Software wollen wir all diese Faktoren verbinden und können so eine Marktlücke schließen. Energieberater oder Ingenieurbüros können mit unserer Software ihren Kunden maßgeschneidert den optimalen Batteriespeicher vorschlagen.“

Für die Studierenden ist das Projekt Teil des Studiums. Sie werden am Ende der Projektarbeit ein marktfähiges Produkt vorweisen können. „Der Lernfaktor bei so einem Projekt ist enorm“, weiß Studiengangsleiter Dr. Klaus Rheinberger. „Die Studierenden verknüpfen facheinschlägiges technisches und wirtschaftliches Know-how. Die unterschiedlichen Vorstudien und Berufe der Studierenden sind dabei ein großer Vorteil. Oft kommt aus diesem beruflichen Kontext auch die Projektidee. Wir lassen den Studierenden dabei viel Gestaltungsmöglichkeit.“

Till Saliari und sein Team sind derzeit im zweiten Semester. „Wir studieren alle berufsbegleitend. Das ist zwar eine Herausforderung, aber es macht auch Spaß. Gerade wenn man solche Ideen praktisch umsetzen kann und das Ganze auch noch einen gesellschaftlichen Nutzen hat.“ Dezentrale Speichermöglichkeiten dienen nicht nur der Kostenreduktion, sondern bewirken auch eine Netzentlastung. Und das Potential ist noch lange nicht ausgeschöpft.


Masterstudium Energietechnik und Energiewirtschaft
Dauer: 4 Semester
Organisationsform: Berufsbegleitend
Abschluss: Master of Science in Engineering (MSc)

Bewerbung: www.fhv.at/studium/jetzt-bewerben/

Kontakt
Klaus Rheinberger
+ 43 (0) 5572 792 5701
klaus.rheinberger@fhv.at
www.fhv.at/etw 
energie-master@fhv.at

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